Franz Kafka konkret
Interpretationen (geordnet nach Autoren)
Autoren fortlaufend von A bis Z
Autoren nach Anfangsbuchstaben:
A-C D-G
H-K
Eine Erfassung der gesamten
Sekundärliteratur zu Kafka (bis ca. 1996/1997) findet sich in
Caputo-Mayr, Maria Luise / Herz, Julius M.: Franz Kafka. Internationale Bibliographie der Primär- und Sekundärliteratur. 2 Bände in 3 Teilen. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. München 2000.
Band I: Bibliographie der Primärliteratur 1908 - 1997
Band II, Teil 1: Kommentierte Bibliographie der Sekundärliteratur 1955 - 1980
Band II, Teil 2: Kommentierte Bibliographie der Sekundärliteratur 1981 - 1997
Hier in dieser Web-Site kann natürlich nur eine kleine subjektive Auswahl getroffen werden. Bei den folgenden Büchern bzw. Aufsätzen werden in einigen Fällen die bibliographischen Angaben noch durch eine ganz kurze Charakterisierung ergänzt [und, in manchen Fällen, auch durch einen in eckige Klammern gestellten subjektiven Kommentar des Verfassers dieser Web-Site].
Aichmayr, Michael / Buchmayr, Friedrich: Im Labyrinth. Texte zu Kafka. Stuttgart 1997.
Ahrens, Monika: "Den visionären Blick habe ich nur bei Blitzlicht". Kafkas strategischer Humor. Würzburg 2022.
Albrecht, Nicola: Verschollen im Meer der Medien. Kafkas Romanfragment "Amerika". Zur Rekonstruktion und Deutung eines Medienkomplexes. Heidelberg 2007.
Allemann, Beda: Zeit und Geschichte im Werk Kafkas. Göttingen 2002. (Frühere Ausgabe: 1998)
Alt, Peter-André: Kafka und der Film. Über kinematographisches Erzählen. München 2009.
Amann, Jürg / Schaefer, Albert T.: Kafka. Wort-Bild-Essay. Innsbruck 2000.
Anders, Günther:
Franz Kafka pro et contra. München 1984. (Frühere Ausgabe:
1951)
Analyse des hilflosen
Außenseitertums und des Vorherrschens des Metaphorischen (die
Metaphern "nehmen die Sprache beim Wort") in den Werken
Kafkas sowie kritische Auseinandersetzung mit des Dichters (laut
Anders) latentem Nihilismus. Für Anders verklärt Kafka seine
Unentschlossenheit zum Paradox und wird daher zum
"philosophisch und moralisch unverwendbaren Autor",
den man "zu Tode verstehen" müsse (= dessen Nihilismen
man zu widerstehen hat). Charakteristisch für Kafkas Figuren ist
ihr Nicht-in-der-Welt-sein, ihr Versuch, "in die Welt
einzubrechen". Für sie ist die Welt ein Gegenstand sowohl
des Schreckens als auch der Werbung.
[Für einen Philosophen schreibt Anders wohltuend metaphysikfrei
und in erfrischend scharfer, prägnanter und dicht-originell
formulierender Sprache. Er kommt Kafka so nahe, wie man ihm unter
Ausklammerung der Tiefenpsychologie nur kommen kann.]
Andringa, Els: Wandel der Interpretation. Kafkas "Vor dem Gesetz" im Spiegel der Literaturwissenschaft. Opladen 1994.
Anglet, Kurt: Kafka-Sequenzen zum Prozess: Die Aura vor dem Fall. Würzburg
2006.
Der Autor setzt die von Kafka in Szene
gesetzte "Liquidation des Einzelnen" in Beziehung zu Prozessen der Auflösung
gesellschaftlicher Beziehungen in totalitären Herrschaftsformen des
20.Jahrhunderts.
Anglet, Kurt: Kafka-Sequenzen zum
Schloss: Die zweite Aufklärung. Würzburg
2006.
Auch in diesem Buch zeigt Anglet Parallelen zwischen Kafka und Paul Klee auf, die beide (dem Autor
zufolge) "Vorausbilder des Unheils" entworfen und das Kommende in den
vielfältigen Anfechtungen der Figuren angedeutet hätten.
Anz, Thomas: Franz Kafka. Leben und Werk. Aktualisierte und überarbeitete Neuausgabe. München 2009.
Arnold, Heinz L. (Hrsg.): Franz Kafka. München 2006.
Inhalt: Bewährte Interpretationen der
wichtigsten Werke Kafkas, ein Essay zur Forschungsgeschichte sowie ein Beitrag
zur Editionslage.
Baioni, Giuliano: Kafka. Letteratura ed ebraismo. Rom 2008.
Balajka, Petr: Ottla Kafka. Das tragische Schicksal der Lieblingsschwester Franz Kafkas. Hamburg 2019.
Balint, Benjamin: Kafkas letzter Prozess. Berlin 2019.
Vielbeachtetes Buch zu den jahrelangen Prozessen betreffend den
Nachlass von Max Brod, in dem sich natürlich auch Bezüge zu Kafka befinden.
[Dass der israelische Staat Franz Kafka als jüdischen Autor für sich reklamieren
konnte, "verdankt" sich nicht zuletzt den jahrzehntelangen Bemühungen
zahlreicher Kafka-Interpreten aus aller Welt, das Werk des Dichters vor allem
als eine Auseinandersetzung mit dem Judentum zu sehen - eine ebenso naheliegende
wie grundfalsche Annahme.]
Balint, Benjamin: Kafka letzter Prozess. Ein Nachlass und seine Geschichte. Frankfurt a.M. 2024.
Balke, Friedrich [u.a.] (Hrsg.): Für alle und keinen.
Lektüre, Schrift und Leben bei Nietzsche und Kafka.
Zürich [u.a.] 2008.
[Vorsicht! Es folgt eine - vielleicht
von den Herausgebern selbst verfasste - Beschreibung des Buches im typisch
postmodernen Stil:]
Es gibt kaum zwei andere Autoren der
deutschsprachigen Moderne, bei denen das Verhältnis von Sprache und Leben so
intensiv verhandelt wird wie bei Friedrich Nietzsche und Franz Kafka. Für
Nietzsche, den »gefährlichen Denker« und das »Dynamit« der
christlich-abendländischen Werteordnung, wie für Kafka, den »Dichter der Angst«
und Experten für Arbeiter-Unfallversicherung, bilden die biopolitischen
Dispositive des heraufkommenden Wohlfahrtsstaates und die Verschiebungen, die
der Historismus für die Ökonomie des Wissens und die Massenpresse für die
Ökonomie der Rede bedeuten, eng aufeinander bezogene Faktoren des
Problemgefüges, das ihre Schreibprojekte hervortreibt. Für beide stellt der
Doppelcharakter sprachlicher Überlieferung als Sicherung des kollektiven Lebens
und als Unterwerfung des individuellen eine zentrale schriftstellerische
Herausforderung dar, und beide begreifen die daraus resultierende Riskanz einer
radikalen Umschrift der durch Lektüre angeeigneten Tradition als ethisches
Problem. Der Band zielt darauf ab, die beiden Antworten auf jene Herausforderung
vor ihrem jeweiligen biographischen und zeitgeschichtlichen Hintergrund
gegeneinander zu kontrastieren und sie zugleich als bis heute gültige
paradigmatische »Haltungen« im diskursiven Feld der Moderne sichtbar werden zu
lassen. Indem der Band den »dialogischen« Bezug Kafkas auf Nietzsche auf der
Folie diskursiver und medialer Ereignisse und Konstellationen der Zeit motiviert
und spezifiziert, läßt er ihn zugleich als vielstimmigen »Polylog« oder sogar
unlesbaren »Babellog« quer durch die Kultur und die Wissensfelder des
anbrechenden »kurzen 20. Jahrhunderts« (1914-1989) erscheinen.
[Nach der Lektüre dieser Buchbeschreibung ("für alle und keinen") lässt sich
vielleicht noch besser erahnen, warum die Kafka-Interpretation weit mehr als
zehntausend Arbeiten umfasst und doch seit Jahrzehnten auf der Stelle tritt.]
Bancaud, Florence: Le journal
de Franz Kafka ou l´ecriture en procès. Paris 2001.
In diesem leider noch nicht ins Deutsche übersetzten Buch werden
Kafkas Tagebuchhefte vor allem auch als "Schreiblabor" verstanden, wo der
Dichter seine Figuren und Themen in unzähligen Skizzen, Varianten und Fragmenten
umkreist und allmählich formt.
Bancaud, Florence: Franz Kafka ou l´art de l´esquisse. Paris 2006.
Battegay, Caspar [u.a.] (Hrsg,): Schrift und Zeit in Franz Kafkas Oktavheften.
Göttingen 2010.
Der Sammelband behandelt den handschriftlichen Zusammenhang der in den
Oktavheften vereinten Tagebuchfragmente, Briefentwürfe und Erzählkomplexe und
zieht Schlüsse zu Kafkas Poetik sowie zu seinen Überlegungen zur Zeit und zum
Zionismus.
Bay, Hansjörg / Hamann, Christof: Odradeks Lachen. Fremdheit bei Kafka . Freiburg i. B. [u.a.] 2006.
Becher, Peter / Höhne, Steffen / Nekula, Marek: Kafka und Prag. Literatur-, kultur-, sozial- und sprachhistorische Kontexte. Köln [u.a.] 2012.
Becker, Britta: Metaphysische Sehnsucht und existentielle Verzweiflung. Kabbalistische Motivik und Gnosis ohne Erlösung in Erzählungen Franz Kafkas. Freiburg i.B. 2004 (Elektronische Ressource).
Begley, Louis: Die ungeheuere Welt, die ich im Kopfe habe. Über Franz Kafka. München 2008.
Beicken, Peter: Franz Kafka, "Der Proceß". München 1995.
Beißner, Friedrich: Der Erzähler Franz Kafka. Stuttgart 1952.
Beißner, Friedrich: Kafka, der Dichter. Stuttgart 1958.
Benedukt-Teubl, Brigitte: Suche
nach dem verlorenen Selbst. Eine tiefenpsychologische
Betrachtung des Schloßromans von Franz Kafka. Stuttgart 1998.
Tiefenpsychologische, an C.G.Jungs Schule orientierte Deutung des
Romans als Suche des Landvermessers K. nach seinem Selbst im Kampf mit den
eigenen, teils angepassten, teils widerstrebenden Persönlichkeitsanteilen. Die
Autorin konzentriert sich auf die Werk-Leser-Beziehungsebene und klammert die
Persönlichkeitsgeschichte Kafkas aus.
Benjamin, Walter: "Franz Kafka". In: Ausgewählte Schriften. Bd. II. Frankfurt a.M. 1966. S.248ff.
Berger, Gabriele: Franz Kafkas "Schloss" - die Lesbarkeit des Unbegreifbaren. Ein literarischer Darstellungsversuch zwischen Eros und Logos. Bielefeld 2000.
Bermejo-Rubio,
Fernando: Truth and Lies about Gregor Samsa. The Logic Underlying the Two
Conflicting Versions in Kafka´s Die Verwandlung. In: Deutsche
Vierteljahrsschrift 3/2012, S.419-479.
Der Autor arbeitet heraus, dass sich in
Kafkas Erzählung zwei einander entgegengesetzte Versionen des narrativen Inhalts
finden (vor allem: Gregor als ungeheures Ungeziefer versus Gregor als Mensch),
und dass diese beiden Versionen einer Logik des Opfermechanismus unterliegen,
aus der heraus sie erklärbar werden. Die "Verwandlung" stellt demnach die
literarische Nachbildung einer Situation der "verzerrten Objektivität" dar, wie
sie oft in Täter-Opfer-Prozessen vorkommt.
[Bermejo-Rubio zählt zu den ganz wenigen Autoren, welche das vorherrschende
Paradigma, wonach Kafkas Texte prinzipiell unergründbar sind, scharf
kritisieren. Seine in englischer Sprache vorliegende Arbeit deckt die
Versäumnisse bisheriger Interpretationen auf und legt eine stimmige Neudeutung
vor.]
Bezemek, Christoph (Hrsg.): Vor dem Gesetz. Rechtswissenschaftliche Perspektiven zu Franz Kafkas "Türhüterlegende". Wien 2019.
Bidmon, Agnes / Niehaus, Michael (Hrsg.): Kafkas Dinge.
Forschungen der Deutschen Kafka-Gesellschaft. Würzburg 2019.
Der Band vereinigt Beiträge von Autoren,
die sich auf ein konkretes Ding in einem bestimmten Text oder Textfragment
konzentrieren, z.B. auf einen Regenschirm, einen Koffer, eine Schnapsflasche,
einen Kreisel usw., mit dem Versuch, diese Dinge nicht nur zu analysieren,
sondern auch Zusammenhänge und Hintergründe zu beleuchten.
Binder, Hartmut: Kafka
in neuer Sicht. Mimik, Gestik und Personengefüge als
Darstellungsformen des Autobiographischen. Stuttgart 1976.
Detaillierte Textanalysen mit
Betonung auf Gestik, Mimik und sprachliche Äußerungen als
bevorzugte Komponenten der Figurenbeschreibung und
Menschenbeobachtung; Herstellung konkreter Bezüge und
Entsprechungen zwischen Orten, Handlungen und Figuren in den
Texten und im Dichterleben. Für Binder sind Lebenssphäre und
Werkgestalt aufeinander bezogen.
[Hartmut Binder ist der vielleicht profundeste Kenner der Texte
und ihrer Bezüge; seine Darstellung ist von großer Detailtreue,
"positivistisch" und mit starkem autobiographischem
Schwerpunkt.]
Binder, Hartmut: Kafka-Kommentar
zu den Romanen, Rezensionen, Aphorismen und zum Brief an den
Vater. 2., ergänzte Auflage. München 1982.
Kommentare zu einzelnen
Textelementen, in der Abfolge der Texte.
[Es gilt das schon weiter oben Gesagte: Hartmut Binder kann als
der detailkenntnisreichste unter den Kafka-Experten gelten und
verliert sich nie in metaphysischen Spekulationen.]
Binder, Hartmut: Kafka-Kommentar zu sämtlichen Erzählungen. München 1975.
Binder, Hartmut: Motiv und Gestaltung bei Franz Kafka. Bonn 1966.
Binder, Hartmut: "Vor dem Gesetz". Einführung in Kafkas Welt. Stuttgart [u.a.] 1993.
Binder, Hartmut: Kafkas "Verwandlung".
Entstehung, Deutung, Wirkung. Frankfurt a.M. [u.a] 2004.
Detailgenaue Sammlung von Informationen zur Entstehung,
Veröffentlichung, Deutung und Wirkung von Kafkas Erzählung "Die Verwandlung",
mit methodischer Konzentration auf die Biographie des Dichters und in kritischer
Distanz zum Großteil der Kafka-Forschung.
Binder, Hartmut: Auf Kafkas Spuren. Gesammelte Studien zu Leben und Werk. Göttingen 2023.
Blanchot, Maurice: Von Kafka zu Kafka. Mit einem Nachwort von Elsbeth Dangel. Frankfurt a.M. 1993.
Blahak, Boris: Franz Kafkas Literatursprache. Deutsch im Kontext des Prager Multilingualismus. Köln 2015.
Bloom, Harold: Kafka - Freud - Scholem. Drei Essays. Basel [u.a.] 2008.
Blum, Mark E.: Kafka´s Social Discourse. An Aesthetic Search for Community. Cranbury 2011.
Boa,
Elizabeth: Kafka. Gender, class, and race in the letters
and fictions. Oxford [u.a.] 1996.
Analyse von Kafkas Haupttexten
aus postfeministischer Sicht. Sie versucht die Konstruktion und
Dekonstruktion imaginierter Weiblichkeit und Männlichkeit
aufzuzeigen und wendet viele literaturtheoretische Ansätze auf
die Texte an (unter Ausklammerung theologischer Aspekte).
Bogdal, Klaus (Hrsg.): Neue Literaturtheorien in der Praxis. Textanalysen von Kafkas "Vor dem Gesetz". Göttingen 2005.
Born, Jürgen: Franz Kafka oder Die Magie einer Prosa. Buch mit Hörbuch. Düsseldorf 2014.
Born, Jürgen: "Daß zwei in mir kämpfen ..." und andere Aufsätze zu Kafka. Furth im Wald [u.a.] 2000.
Bossinade, Johanna: Theorie der Sublimation.
Ein Schlüssel zur Psychoanalyse und zum Werk Kafkas. Würzburg 2007.
Geschichte des Begriffs Sublimation innerhalb der Psychoanalyse und Spuren der
Sublimation in den Texten des Dichters. Die entsprechenden Ausführungen zu Kafka
nehmen dabei nur einen relativ kleinen Teil in der Gesamtstudie ein.
Bost, Harald: "Wir graben den Schacht von Babel". Ein systematischer Einstieg in die Posie Franz Kafkas. Marburg 2014
Bost, Harald: Ägyptische Götter in der Verwandlung.
Eine mythologische
Entschlüsselung von Franz Kafka: Die Verwandlung. Sulzbach 2008.
Der Autor bringt Kafkas Texte mit der altägyptischen Mythologie in Verbindung
und er versucht, Kafka aus seiner Schreibweise und seinem Stil heraus zu
verstehen.
Bost, Harald: Die Schrift mit den Augen - Kafkas ägyptische Rätsel. Sulzbach 2006.
Botros,
Atef: Kafka - ein jüdischer Schriftsteller aus arabischer Sicht.
Wiesbaden 2009.
Arabische Kafka-Rezeption ab 1939 durch arabische Intellektuelle, auch in bezug
auf Kafkas jüdische Herkunft im Zusammenhang mit dem jüdisch-arabischen
Konflikt.
Brabandt, Anne: Franz Kafka und der Stummfilm. Eine intermediale Studie. München 2009.
Bridgwater, Patrick: Kafka, gothic and fairytale. Amsterdam
[u.a.] 2003.
Hermeneutische Interpretation von Kafkas Texten, orientiert an
der Biographie und an der Psychoanalyse. Sie zeigt Querverbindungen innerhalb
des Werkes sowie zu anderen Autoren auf sowie zwischen Traum und schaurigem
Text. (Siehe auch Bridgwater: Kafka´s novels)
Bridgwater, Patrick: Kafka´s novels. An interpretation. Amsterdam [u.a.] 2003.
Brod, Max: "Der Dichter Franz Kafka". In: Die neue Rundschau 11 (1921).
Brod, Max: Über
Franz Kafka. Frankfurt a.M. 1966.
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (1993).
Vorwiegend jüdisch-religiöse
Deutungen.
[Viele Autoren stimmen darin überein, dass das größte
Verdienst Brods in der Rettung der unveröffentlichten Texte
Kafkas liegt sowie in seinen Bemühungen, dem Dichter und seinem
Werk den gebührenden Ruhm zu verschaffen; die Ausdeutung der
Texte gehört demnach nicht unbedingt zu Brods wichtigen
Leistungen.]
Bruce, Iris: Kafka and cultural Zionism. Dates in Palestine. Madison 2007.
Bruce, Iris / Gelber, Mark H. (Hrsg.): Kafka after Kafka.
Dialogical Engagement with His Works from the Holocaust to Postmodernism.
Rochester [u.a.] 2019.
11 Essays von bekannten und weniger bekannten Autoren zu
verschiedenen Aspekten von Kafkas Werk.
Brück, Martin:
Der Process.
Interpretationshilfe Deutsch (Lernmaterialien). Freising 2005.
Speziell
für die Schule geeignet!
Brune, Carlo: Ein enterbter Sohn. Studie zu Franz Kafkas "Brief an den Vater". Essen 2000.
Bruns, Hartmut: Letzter Versuch zu lachen. Die Entschlüsselung von Franz Kafkas "Schloss". Oldenburg 2003.
Burger, Thorsten: "brandmarken". Einschreibungsverhältnisse des Körpers in Kafkas "Kleiner Prosa". Würzburg 2004.
Busse, Constanze:
Kafkas deutendes Erzählen. Perspektive und
Erzählvorgang in Franz Kafkas Roman "Das Schloß".
Münster [u.a.] 2001.
Calasso, Robert
/ Klein, Reimar: K. München 2006.
Der Autor stellt die Fragen: Warum sind K. und Josef K. so
radikal anders als die jeweils anderen Figuren? Und:Wer ist K.?
Canauz, Maurizio: Kafka e le donne. Firenze 2000.
Canetti, Elias: Der andere Prozeß. Kafkas Briefe an Felice. München 1984. (Frühere Ausgabe: 1977)
Canetti, Elias: Prozesse. Über Franz Kafka.
München 2019.
Texte Canettis zu Kafka, herausgegeben von Susanne Lüdemann und
Kristian Wachinger.
Cantoni, Remo: Franz Kafka e il disagio dell´uomo contemporaneo. Con una nota di Carlo Montaleone. Milano 2000.
Carotenuto, Aldo:
The call of the Daimon. Love and truth in the writings of
Franz Kafka. Wilmette 1994.
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (Wilmette
2018).
Der Autor deutet aus der Sicht der Psychologie C.G.Jungs die Texte Kafkas als
Auseinandersetzung des Dichters mit seinem inneren Wunsch nach Liebe und
Wahrheit und sieht bemerkenswerterweise die Figuren im Werk als Aspekte ihres
Autors.
Casanova, Pascale: Kafka en colère. Paris 2011.
Chan, Carolyn Wei Ji: Literary topos and topography. The city as symbol in Kafka. Göttingen 2009.
Chang, Hyesun: Goethes Morphologie und Kafkas Denken. Kafkas Konzept der ästhetischen Moderne. Frankfurt a.M. [u.a.] 1999.
Chmura, Nadine (Hrsg.): Kafka. Schriftenreihe der Deutschen Kafka-Gesellschaft e.V. [2]. Bonn 2008.
Chmura, Nadine (Hrsg.): Kafka in der zeitgenössischen Kunst. Katalog zur Ausstellung. Deutsche Kafka-Gesellschaft e.V. Bonn 2007.
Chmura, Nadine (Hrsg.): Kafka. Schriftenreihe der Deutschen Kafka-Gesellschaft e.V. [1]. Bonn 2007.
Chrzanowski, Sascha: Das Hüpfkästchenspiel. Franz Kafka, "Die
Verwandlung" und wie es dazu kommen konnte. Marburg 2016.
Nach eigenen Angaben bildet der Autor ein "Nachdenken über die
Evolution fiktionalen Erzählens" an der "Verwandlung" ab.
Ciocio-Pop, Ana-Blanca: Zwischen Weltschmerz und Lebensbejahung. Elemente der jüdischen Mentalität in Franz Kafkas Kurzprosa. Sibiu 2005.
Citati, Pietro: Kafka. Mailand 2007.
Corngold, Stanley: Lambent traces. Franz Kafka. Princeton
2004.
Der Verfasser ist sowohl in der amerikanischen als auch in der
europäischen Kafka-Forschung heimisch und untersucht u.a. das Verhältnis von
Kafkas Texten zu seinem Schreiben sowie zu einem modernen Gnostizismus, unter
Einbeziehung wichtiger Kafka-Deutungen.
Corngold, Stanley / Gross, Ruth V. (Hrsg.): Kafka for the Twenty-First Century. Rochester, NY 2011.
Corngold, Stanley / Wagner, Benno: Franz Kafka. The Ghosts in the Machine. Evanston 2011.
Crimmann, Ralph P.: Franz Kafka - Versuch einer kulturphilosophischen Interpretation. Hamburg 2004.
Crimmann, Ralph P.: Der andere Kafka. Eine Re-Lektüre der
Werke Franz Kafka unter besonderer Berücksichtigung biographischer und
humoristischer
Elemente. Berlin [u.a.] 2022.
Czoik, Peter: Zur Struktur der Dickens-Motive in Franz Kafkas Roman
"Der Verschollene". Hamburg 2009.
Daiber, Jürgen: Kafka und der Lärm. Klanglandschaften der frühen Moderne. Münster 2015.
Davies, J. R.: Portrait of an artist as an insurance lawyer. Kafka´s "Amtliche Schriften" and their relationship to his creative work. Dissertation. Swansea 2000.
Dehe, Astrid / Engstler, Achim: Kafkas dunkle Augen. Bonn 2015.
Dehe, Astrid / Engstler, Achim: Kafkas komische Seiten. Ein Lesebuch. Göttingen 2011.
Deleuze, Gilles /
Guattari, Félix: Kafka. Für eine
kleine Literatur. Frankfurt a.M. 2008. (Frühere Ausgaben: 1976,
2002)
Gesamtdarstellung aus
postmoderner Sicht. Behauptet die Differenz zwischen Autor und
Figuren des Werks. Für Deleuze und Guattari täuscht Kafka
Schuld, Einsamkeit etc. nur vor, um dann lachend dieser Falle zu
entwischen. Starke kulturkritische, antikapitalistische Tendenz.
[Auch diese postmoderne Deutung zeigt die typischen Merkmale
dieser Schule: eine prätentiöse, mit privaten Neologismen
angereicherte, manieristische und ziemlich inhaltsarme Sprache
("Eleganter Unsinn" - A.Sokal) und eine erschreckende
Entfernung vom Wesen Kafkas und seines Werks.]
Delianidou, Simela: Frauen, Bilder und Projektionen von Weiblichkeit und das männliche Ich des Protagonisten in Franz Kafkas Romanfragmenten. Unter besonderer Berücksichtigung der Schuldfrage im "Proceß". Frankfurt [u.a.] 2002.
Demmer, Erich: "Ein
Brudermord" und seine Folgen. Über die
literarische Behandlung eines infantilen Erlebnisses in den
Erzählungen Franz Kafkas. Dissertation. Wien 1986.
Der Autor deutet weite Teile
des Werks als aus dem Schuldgefühl des Dichters angesichts des
frühen Todes seiner Brüder (vor allem Georgs) entstanden.
Densky, Doreen: Literarische Fürsprache bei Franz Kafka. Rhetorik und Poetik. Berlin [u. a.] 2020.
Dentan, Michel: Der Humor im Werk Franz Kafkas. Wien [u.a.] 2012.
Derrida, Jacques:
Préjugés. Vor dem Gesetz. Wien 2005. (Frühere Ausgabe:
1992)
Relativ kurze postmoderne
Deutung der Türhüterlegende, in der das Warten des Mannes vom
Lande vor dem Tor zum Gesetz als Sinnbild für die
"différance", den nicht hintergehbaren
"Aufschub" zwischen Gesetzmäßigkeit und Singularität
gesehen wird.
[Diese Deutung gilt für mich als Paradebeispiel unseriöser
Interpretation und vereinigt die Problematik von
Einzeltextinterpretationen mit der der Projektion textferner
privater philosophischer Spekulationen auf das literarische
Kunstwerk.]
Despiniadis, Costas: The
Anatomist of Power. Franz Kafka and the Critique of Authority. Montréal
2019.
Der Autor fokussiert auf die kritische Haltung Kafkas gegenüber
Autorität, Bürokratie, Kapitalismus, Gesetz, Patriarchat und Gefängnissen.
Diamant, Kathi: Kafkas letzte Liebe. Düsseldorf 2013.
Dierks, Sonja: Es gibt Gespenster. Betrachtungen zu Kafkas Erzählung. Würzburg 2003.
Dietzfelbinger, Konrad: Kafkas Geheimnis. Eine Interpretation von Franz Kafkas "Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg". Freiburg im Breisgau 1987.
Djoufack, Patrice: Der Selbe und der Andere. Formen und Strategien der Erfahrung der Fremde bei Franz Kafka. Wiesbaden 2005.
Dodd, Bill: Kafka "Das Schloß". London 2003.
Dolman, Anna Lynn: „Kopfschmerzen, Familiensorgen". Urszenen-Konfigurationen, Psychotherapie-Parodie und Sublimierungspraktiken in Kafkas "Proceß". Washington 2022.
Drüke, Volker: Kafkas Verwandlung. Das Urteil, Der Heizer, Die Verwandlung und weitere Erzählungen in neuem Licht. Oberhausen 2016.
Druon, Serge: Quelqu´un arrive, Franz Kafka. Saint-Denis 2011.
Duttlinger, Carolin
(Hrsg.):
Franz Kafka in Context. Cambridge 2018.
Stellt Kafka und
seine Literatur in den Kontext seiner Umbruchszeit.
Duttlinger, Carolin: The Cambridge introduction to Franz Kafka. Cambridge [u.a.] 2013.
Duttlinger, Carolin: Kafka and
photography. Oxford [u.a.] 2007.
Untersuchung zur lebenslangen
Auseinandersetzung Kafkas mit der Fotografie sowie zu deren Präsenz im Werk des
Dichters.
Ebitsch, Sabrina: Die größten Experten der Macht. Machtbegriffe bei Franz Kafka und Kurt Tucholsky. Marburg 2012.
Eilittä, Leena: Approaches to personal identity in Kafka´s shorter fiction. Freud, Darwin, Kierkegaard. Oxford 1997.
Elsner, Gisela / Handl, Haimo L. (Hrsg.): Gefahrensphären. Franz Kafkas Amtliche Schriften. Drösing 2012.
Emrich, Wilhelm: Franz
Kafka. Bonn 1958. (Frühere Ausgabe: Frankfurt a.M. 1957)
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (Bonn 1981).
Stark
metaphysisch-existentialistisch orientierte Gesamtdarstellung von
Kafkas Werk mit Betonung auf der Spannung zwischen Universalität
und Individualität, Gesetzmäßigkeit und Konkretheit des Lebens
sowie zwischen Verbindlichkeit der Vorzeit und Nihilismus der
Neuzeit.
[Bei Emrich wird Kafka in einer für weite Teile der
Sekundärliteratur paradigmatischen Weise entkonkretisiert und
metaphysisch mystifizierend auf den Kopf gestellt, bis er zum
geheimnisvollsten Autor der Weltliteratur wird. Nur für
Anhänger des "Primats der Unergründbarkeit" und
Liebhaber von Überabstrahierungen.]
Engel, Manfred / Lamping, Dieter: Franz Kafka und die
Weltliteratur. Göttingen 2006.
Untersuchung der spezifischen Stellung Kafkas innerhalb der
Weltliteratur.
Engel, Manfred / Robertson, Ritchie (Hrsg.): Kafka und die kleine Prosa der Moderne. Kafka and short modernist prose. Würzburg 2010.
Engel, Manfred / Robertson, Ritchie (Hrsg.): Kafka. Prag und der Erste Weltkrieg. Kafka, Prague and the First World War. Würzburg 2012.
Engel, Manfed / Robertson, Ritchie (Hrsg.): Kafka und die Religion in der Moderne. Kafka, Religion and Modernity. Würzburg 2014.
Eschweiler,
Christian: Der verborgene Hintergrund in Kafkas "Der
Prozeß". Bonn 1991.
Fabian, George: Franz Kafka. Das geheime Leben. Würzburg 2024.
Der Autor vemeint, ein geheimes Leben Kafkas aufzudecken:
Egozentrik, Drogen, heimliche Geliebte, unehelichen Sohn - und den daraus zu
erschließenden Sinn zentraler Werke des Dichters.
Fellner, Friederike: Kafkas Zeichnungen. Paderborn 2014.
Ferk, Janko: Recht
ist ein "Prozeß". Über Kafkas Rechtsphilosophie. Wien
2006. (Frühere Ausgabe: 1999)
Untersuchung der Einflüsse,
die von Kafkas juristischer Ausbildung und von seinem
juristischen Beruf ausgehend auf die Texte einwirken, sowie der
Vorstellungen des Dichters von zentralen Rechtsbegriffen. Ferk
plädiert überdies für eine verstärkte Betrachtung des
Dichters als Philosophen.
Ferk, Janko: Wie wird man Franz Kafka? Drei Essays. Wien [u.a.] 2008.
Ferk, Janko: Kafka, neu ausgelegt. Originale
und Interpretationen. Graz 2019
Mit den drei Essays dieses Bandes tritt Janko
Ferk eingefahrenen Interpretationen entgegen. Der Kafkologe macht durch
zusätzliche juristische Blickwinkel auf bisher unentdeckte Inhalte in Kafkas
Werk aufmerksam. Franz Kafkas Erzählungen Ein Bericht für eine Akademie,
Josefine, die Sängerin oder Das Volk der Mäuse werden im Original veröffentlich
und ergänzen mit zwei Testamenten die Neuauslegung.
[Der Autor, selbst Jurist, macht aus juristischer Sicht auf bisher unentdeckte
Inhalte in Kafkas Werk aufmerksam.]
Fiechter, Hans Paul: Das
Rätsel Kafka. Erkundungen im "Schacht von
Babel". Stuttgart 1999.
Diese Studie aus
anthroposophischer Sicht unterwirft Kafkas seelische Entwicklung
dem Schematismus der Lebensjahrsiebte und versucht
die Einsicht in Kafkas Innenleben und seinen Schreibprozess zu
vertiefen. Das Buch ist reich illustriert und wirkt anschaulich
und leserfreundlich.
Fingerhut, Karlheinz: Kafka für Querdenker. Frankfurt a.M. 2017
Fingerhut,
Karlheinz: Die unendliche Suche nach der Bedeutung: Kafka
in der Schule. In: Praxis Deutsch 120 (Juli 1993), S.
13-21.
Relativ kurzer, aber
einflussreicher Aufsatz, der Kafka-Deutung lediglich als
Spiegelung der "Vor-Urteile" der Interpreten an den
Texten sieht (denen ihm zufolge keine Bedeutung innewohnt:
Bedeutungszuweisungen erfolgen ausschließlich durch den Leser
und Interpreten.)
[Höchst problematische Position, die nahe an die Austreibung des
Dichters aus seinen Texten führt (die also wohl auch ein
Computer verfasst haben könnte ...).]
Fingerhut, Karlheinz: Kafka für die Schule.
Berlin 1996.
Speziell
für die Schule geeignet!
Fingerhut, Karlheinz:
Kennst du Franz Kafka? Weimar 2007.
Speziell
für die Schule geeignet!
Firtina, Özlem: Familie in Kafkas Schreiben. Biographische Situation und literarische Verarbeitung. Frankfurt a.M. [u.a.] 2005.
Fischer,
Dagmar: Kafkas Proceß-Prosa.
Eine textimmanente Interpretation. Frankfurt a.M. [u.a.] 1996.
Spurensuche nach kulturellen
Mehrfachbedeutungen ausgewählter Wörter, Bilder und
Formulierungen in Kafkas Werken sowie nach etymologischen und
mythologischen Bezügen und Querverweisen auf eigene und fremde
Texte.
Fischer, Dagmar: Der Rätselcharakter der Prosa Franz Kafkas und Thomas Manns "Zauberberg". Textimmanente Interpretationen. Frankfurt a.M. 2007.
Fischer, Dagmar: Franz Kafka - der tyrannische Sohn.
Andro-Sphinx - Ödipus- und Kastrationskomplex. Schlüssel zum Verständnis seiner
Prosa. Frankfurt a.M. 2010.
Die Autorin sieht den Schlüssel zur hinter Kafkas Prosa liegenden Zweitschrift
und deren eigentliche Bedeutung in der im Freud´schen Sinne gestörten Beziehung
des Dichters zu seinen Eltern und in der Folge zu den Mitmenschen.
Fischer, Peter: "An welchem Teater spielen Sie.".
Kafkas Erzählung In der Strafkolonie. In:
Psyche LVII/2003, Heft 12, S. 1158-1202.
Psychoanalytische Studie, derzufolge Kafkas
Vater für den Dichter keine Möglichkeit der konstruktiven Konfliktbewältigung
geboten hat, weshalb eine Regression in Richtung anal-sadistisches Mutterbild
erfolgt ist, wofür die grauenvolle Erzählung "In der Strafkolonie" steht.
Fischer, Ulrich: Asbest. Franz Kafka als Unternehmer. Göttingen 2022.
Fleischmann, Yvonne M.: War Kafka Existentialist? Gracchus, Orestes, Sisyphos - Literarische, mythologische und philosophische Brücken zu Sartre und Camus. Marburg 2009.
Frendo, M. R.: Outside of the law. Gender, race and ambivalence in Kafka´s narratives. Dissertation. Cork 2000.
Friedländer, Saul: Franz Kafka. München 2012.
Friedländer porträtiert Kafka als Dichter der Scham und der
Schuld und interpretiert Leben, Judentum, Ironie und Seelenlage des Prager
Autors.
Fromm,
Waldemar: Artistisches Schreiben. Franz Kafkas
Poetik zwischen "Proceß" und "Schloß".
München 1998.
Zentrale These dieser Studie
ist, dass Kafkas Prosa-Texten variierende Schreiberfahrungen
zwischen "unveränderlicher" Schrift, aktivem
Sich-Schreiben und einem passiven Moment des Schreibstroms vom
"Geschrieben-Werden" zu Grunde liegen.
Gang, Gyeong-Ho: Macht und Machtlosigkeit in Kafkas Roman "Das Schloß". Zur Genese von Bewegung und Bewegungslosigkeit im Hinblick auf die herrschenden Machtstrukturen. Marburg 1998.
Geddes, Jennifer L.: Kafka´s Ethics of Interpretation. Between Tyranny and Despair. Evanston 2016.
Geddes, Jennifer L.: The hermeneutical tyrant and his impotent subject. Interpretation, violence, and power in the works of Franz Kafka. Ann Arbor, Mich. 2000.
Gelber, Mark H. (Hrsg.): Kafka, zionism, and beyond. Tübingen 2004.
Gernig, Kerstin: Die Kafka-Rezeption in Frankreich. Ein diachroner Vergleich der französischen Übersetzungen im Kontext der hermeneutischen Übersetzungswissenschaft. Würzburg 1999.
Geyer, Fabian: Ästhetik der Wiederholung und der Nachahmung bei Franz Kafka. Heidelberg 2019.
Gilman, Sander L.: Franz Kafka. The Jewish patient. New York [u.a.] 1995.
Gilman,
Sander L.: Franz Kafka. London 2005.
Mit Bibliographie und Filmographie.
Glinski, Sophie von:
Imaginationsprozesse. Verfahren phantastischen Erzählens in Franz Kafkas
Frühwerk. Berlin [u.a.] 2004.
Diese Studie verfolgt den Schreibprozess Kafkas unter bewusstem
Ausschluss von Handlung und Interpretation der Texte und sieht im Frühwerk einen
Vorstoß der "erzählenden Rede" vom Traumhaften, Spielerischen zum Gezielteren,
Bewussteren.
Glisovic, Dusan: Politik im Werk Kafkas. Tübingen [u.a.] 1996.
Godé, Maurice und Vanoosthuyse, Michel (Hrsg.): Entre critique et rire. Le disparu de Franz Kafka. Kafkas Roman "Der Verschollene". Acte du colloque international de Montpellier 10-11 janvier 1997. Bibliothèque d´Etudes Germaniques et Centre-Européennes, 2. Montpellier 1997.
Goebel, Rolf J.: Constructing China. Kafka´s Orientalist discourse. Columbia, SC 1997.
Goldschmidt, Georges-Arthur: Celui qu´on cherche, habite juste à côté. Lecture de Kafka. Lagrasse 2007.
Goldschmidt, Georges-Arthur: Kafka lesen. "Meistens wohnt der
den man sucht nebenan". Frankfurt a.M. 2010.
Der Verfasser nimmt Kafkas von großer Klarheit gekennzeichneten und gleichzeitig
so unwahrscheinlichen Texte beim Wort.
Görner, Rüdiger: Franz Kafkas akustische Welten. Berlin 2019.
Diese Studie untersucht Kafkas
schriftlichen Umgang mit akustischen Phänomenen, bezeichnet die klang-
und geräuschbezogene Seite des Werks als „Sonantik“ und regt weitere
Arbeiten zu einer „sonantischen Erzähltheorie“ an.
[Auch dieses Buch reiht sich in die fragmentierte Welt der Kafka-Deutungen ein,
wo Kafkas Werk
ohne Kern, aber mit ausufernder Peripherie gesehen wird.]
Grabenmeier, Isolde: Schreiben als Beruf.
Zur Poetik Franz Kafkas auf dem Hintergrund der Herrschaftstheorie und
Methodenreflexion Max Webers. Freiburg i.B. [u.a.] 2008.
Untersuchung von Kafkas Texten und Webers Schriften unter dem Aspekt des
Zeichencharakters sowohl literarischer als auch sozialer Phänomene.
Grafenburg, Markus: Gemeinschaft vor dem Gesetz. Jüdische Identität
bei Franz Kafka. Wien 2016.
Franz Kafkas Werk als Insigne jüdischer Tradition.
Gräff, Thomas:
Lektürehilfen Franz Kafka, "Der Process".
Stuttgart [u.a.] 2006.
Für Schüler der Klassen 11 bis 13. Mit Abiturfragen, Lösungen,
ausführlicher Inhaltsangabe, Interpretation, thematischen Kapiteln.
Speziell
für die Schule geeignet!
Grimm, Sieglinde: Sprache und Existenz. Rilke, Kafka und die Rettung des Ich im Roman der klassischen Moderne. Tübingen 2003.
Groß, Johannes: Kafkas Krankheiten. Marburg 2012.
Grosse, Wilhelm:
Franz Kafka: Der Process.
Lektüreschlüssel. Stuttgart 2006.
Speziell
für die Schule geeignet!
Grosse, Wilhelm:
Franz Kafka: Die Verwandlung.
Lektüreschlüssel. Stuttgart 2004.
Speziell
für die Schule geeignet!
Grözinger, Karl Erich (Hrsg.): Franz Kafka und das Judentum. Frankfurt a.M. 1987.
Grözinger, Karl
Erich: Kafka und die Kabbala. Das Jüdische in
Werk und Denken von Franz Kafka. 5., aktualisierte und erweiterte Ausgabe. Berlin
[u.a.] 2013.
Der Verfasser konzentriert
sich auf die Einflüsse des Judentums (vor allem der Kabbala) auf
Kafka.
[Der Wert von Untersuchungen der jüdischen Wurzeln des Dichters
und deren Einflüsse auf Leben und Werk ist unbestritten. Eine
Gefahr bleibt jedoch virulent: Kafka war auf Grund bestimmter
Ereignisse und Konstellationen in seinem Leben (ebenso wie das
gleichnamige, der Bibel entnommene Vorbild für die Figur des
Barnabas im "Schloß"-Roman) ein Jude, dem das
Christentum wichtiger wurde als die Religion seiner Väter.
Solange dies nicht geklärt und anerkannt ist, führt die
"jüdische Spur" zumindest teilweise in die Irre.]
Guattari, Felix: Soixante-cinq rêves de Franz Kafka et autres textes. Paris 2007.
Guggolz, Sebastian (Hrsg.): Kafka gelesen. Frankfurt a.M.
2024.
27 zeitgenössische Autorinnen und Autoren schreiben über ihr
Verhältnis zu Franz Kafka.
Hacopian, Anastasia: Kafkas Bett. Von der Metonymie zum räumlichen Diskurs. Berlin 2005.
Halfmann, Roman: Nach der Ironie. David Foster Wallace, Franz Kafka und der Kampf um Authentizität. Bielefeld 2012.
Halfmann, Roman: Kafka kann einen Schriftsteller lähmen. Dargestellt an Albert Camus, Philip Roth, Peter Handke und Thomas Bernhard. Berlin 2008.
Hallak, Chakib: Le réalisme magique chez Franz Kafka. Paris 2015.
Haller-Nevermann, Marie / Rehwinkel, Dieter: Franz Kafka. Visionär der Moderne. Göttingen 2008.
Hammer, Espen (Hrsg.): Kafka´s The trial. Philosophical
perspectives. New York 2018.
Neun Essays mit philosophischen und theologischen Interpretationen von Kafkas
„Prozess“.
Hantel-Quitmann, Wolfgang: Kafkas Kinder. Das Existenzielle in
menschlichen Beziehungen verstehen. Stuttgart 2021.
Existenzielle Themen und Konflikte im Werk Kafkas, aus der Sicht
des Paar- und Familientherapeuten.
Haring, Ekkehard W.: Auf dieses Messers Schneide leben wir ... . Das Spätwerk Franz Kafkas im Kontext jüdischen Schreibens. Wien 2004.
Härle, Gerhard / Heizmann, Felix : „In bröckelndem Lehm festgebissen“. Franz Kafkas Studie „Die Brücke“. Bedeutungspotential und Perspektiven des literarischen Lernens. Baltmannsweiler 2009.
Hauser, Sigrid: Kafkas Raum im Zeitalter seiner digitalen Überwachbarkeit. Wien 2009.
Hawes, James M.: Excavating Kafka. London 2008.
Hecker, Axel: An
den Rändern des Lesbaren. Dekonstruktive Lektüre zu
Franz Kafka, "Die Verwandlung", "In der
Strafkolonie" und "Das Urteil". Wien 1998.
Der Verfasser beschreibt aus
postmoderner Sicht den "Bruch innerhalb der Vernunft"
als Zentralmotiv der "Strafen" in Kafkas Texten, vor
allem in der Verwandlung. Laut Hecker kann die Strafkolonie
auch als "Geschichte der Dekonstruktion von
Rationalität" gedeutet werden und das Urteil
antipsychologisch im Sinn der "Unerkennbarkeit des
Anderen".
Hermsdorf, Klaus:
Kafka. Weltbild und Roman. Berlin 1961.
Soziologische Deutung aus
marxistischen DDR-Zeiten.
Heymach, Friederike: Zwischenwelten. Ein Vergleich der Welten von Kafkas „Der Verschollene“ und „Der Proceß“. [Elektronische Ressource]. Saarbrücken 2011.
Hiebel,
Hans H.: Franz Kafka: Form und Bedeutung.
Würzburg 1999.
Poststrukturalistische bzw.
dekonstruktivistische Studie, die Kafka als frühen
"postmodernen", entkonkretisierenden Autor sieht. Für
Hiebel spielt Kafka mit psychoanalytischen Phänomenen, steht
aber darüber und ist seelisch "Herr der Lage". Schuld
ist in den Texten nicht konkret, sondern abstrakt abgehandelt.
Die innere, geistige Welt ist die eigentliche Welt im Vergleich
zur äußeren, materiellen.
Hierdeis, Helmwart (Hrsg.): "Lieber Franz! Mein lieber Sohn!". Antworten auf Franz Kafkas "Brief an den Vater". 2., überarbeitete Auflage. Wien 1997.
Hochreiter, Susanne: Franz
Kafka: Raum und Geschlecht. Würzburg 2007.
Aus gendertheoretischer Sicht und mit Bezügen zu Foucaults
"Heterotopie" und Derridas "Dissemination" untersucht Hochreiter die
schwebenden, nicht festgelegten und doch präsenten Bedeutungen von Räumen und
Geschlechtern in Kafkas Texten.
Höcker, Arne / Simons, Oliver (Hrsg.): Kafkas Institutionen. Bielefeld [u.a.] 2007.
Höfle, Peter: Von
der Unfähigkeit, historisch zu werden. Die Form der
Erzählungen und Kafkas Erzählform. München 1998.
Die Vergleichbarkeit von
narrativen und physikalischen Elementen
(Komplementaritätskonzept in der Quantentheorie), der
"metaphorische Kern" der Texte Kafkas, die
Verschränkung der Textsorten (Erzählungen,
Tagebucheintragungen, Fragmente, Briefe etc.) und die
Rekursivität der Erzählart des Dichters sind Themen dieser
Studie.
Höfle, Peter: Einfach Kafka. Frankfurt a.M. 2008.
Lesebuch mit wichtigen Erzählungen Kafkas und
jeweils diesen Texten vorangestellten biographischen Einführungen. Höfle zufolge
schrieb Kafka in der Ambivalenz zwischen der Tilgung der Lebensspuren in den
Texten und dem Wunsch, diese Spuren doch sichtbar zu erhalten.
Hohlbaum, Christopher: Kafka im Comic. Würzburg 2015.
Der Autor
untersucht in seiner Dissertation den Transfer und die Transformation von Kafkas
Text „Die Verwandlung“ in Crumb/Mairowitz´ Comic „Verwandlung“.
Höhne, Steffen / Udolph, Ludger (Hrsg.): Franz Kafka. Wirkung und Wirkungsverhinderung. Wien [u.a.] 2014.
Höhne, Steffen / Weinberg, Manfred (Hrsg.): Franz Kafka im
interkulturellen Kontext. Wien [u.a.] 2019.
Der Aufsatzband unternimmt eine
Neuverortung von Kafkas Biographie und Werk aus der Perspektive einer
für Prag charakteristischen interkulturellen Paradigmatik.
Höhne, Steffen / Stašková, Alice (Hrsg.): Franz Kafka und die
Musik. Köln 2017.
Kafkas Verhältnis zur Musik, Musik in seinem
Werk, Vertonungen seines Werks, sein Einfluss auf Populär- und Avantgardemusik.
Horn, Anette / Horn, Peter : In einer fenster- und türlosen Zelle. Die Romane Franz Kafkas. Oberhausen 2015.
Hörner, Unda: Kafka und Felice. Berlin 2017.
Ein Blick über die Schulter Kafkas auf eine Liebe, die Spuren in
der Weltliteratur hinterlassen hat.
Hühnerbein,
Jürgen: Aber ich sehe nur mit meinen Augen.
Perspektive und Raum als Voraussetzung einer Textinterpretation
der Durchbruchs-Erzählungen Franz Kafkas auf der Grundlage
textnahen Lesens unter Berücksichtigung didaktischer
Implikation. Nettetal 2002.
Ilkilic, Süreyya: Kafka in der Türkei. Rezeption von Kafkas
Werken in der Türkei und ihre Einflüsse auf die moderne türkische Literatur.
Würzburg 2016.
Jaegle, Dietmar (Red.) / Gfereis, Heike / Begley, Louis: Der ganze Prozess. 33 Nahaufnahmen von Kafkas Manuskript. Marbach 2013.
Jahraus, Oliver / Neuhaus, Stefan: Kafkas "Urteil"
und die Literaturtheorie. Zehn Modellanalysen. Stuttgart
2002.
Zehn Interpretationsmethoden,
angewandt auf die Erzählung "Das Urteil": Hermeneutik,
Strukturalismus, Rezeptionsästhetik, Sozialgeschichte der
Literatur, Psychoanalytische Literaturinterpretation, Gender
Studies, Diskursanalyse, Systemtheorie, Intertextualität und
Dekonstruktion.
Speziell
für die Schule geeignet!
Jahraus, Oliver: Kafka. Leben, Schreiben, Machtapparate.
Stuttgart 2006.
Diese Monographie will zeigen, dass Kafkas Leben und Werk
dialektisch durch das Schreiben vermittelt werden. Der Lebensentwurf des
Dichters will Leben in Literatur verwandeln.
Jahraus, Oliver: Franz Kafka. Wissenswertes über Leben und Werk des großen Literaten. Ditzingen 2024.
Jang, Byong-Heui: Mythos und Wahrheit. Dekonstruktivistische Lektüre des Mythos Kafkas. Berlin 2007.
Janouch, Gustav: Franz Kafka und seine Welt. Wien 1965.
Jansen, Markus: Das Wissen vom Menschen. Franz Kafka und die Biopolitik. Würzburg 2012.
Jobst, Kristina / Neumeyer, Harald (Hrsg.): Kafkas China.
Forschungen der Deutschen Kafka-Gesellschaft. Würzburg 2017.
Aufsätze mehrerer Autoren zum Thema Kafka und China.
Kaiser, Hellmuth:
Franz Kafkas Inferno. In: Imago 17, S. 41ff.
Wien 1931.
Auf einigen wenigen
Erzählungen aufbauende, sehr frühe psychoanalytische Deutung,
die bereits auf bestimmte interessante Wiederholungen im Werk
hinweist.
Kanofsky, Joseph A.: Narrow bridges. Franz Kafka, Nachman of Bratslaw and Jewish literary imagination. Ann Arbor, Mich. 1998.
Kaul, Susanne: Einführung in das Werk Franz Kafkas. Darmstadt 2010.
Kaus, Rainer
Jeremy: Erzählte Psychoanalyse bei Franz Kafka.
Eine Deutung von Kafkas Erzählung "Das Urteil".
Heidelberg 1998.
Der Autor, ein
Psychoanalytiker, sieht in Kafkas Werk psychische Mächte in
dramenartiger Erzählweise vor Augen geführt. Er konstatiert
einen unaufgelösten "negativen Ödipuskomplex", der
Kafka zur Abwehr latenter Homosexualität gezwungen und zu
paranoiden Zügen geführt hätte.
Kaus,
Rainer Jeremy: Kafka und Freud. Schuld in den
Augen des Dichters und des Analytikers. Heidelberg 2000.
Der Autor unterscheidet Schuld
im psychoanalytischen und im existentiellen Sinn und relativiert
(obwohl selbst Psychoanalytiker) die Reichweite
psychoanalytischer Literaturinterpretation.
[Aus eben diesem Grund wird Kaus jetzt gerne von
Literaturwissenschaftlern zitiert, um deren Bemühungen zur
Marginalisierung psychoanalytischer Deutungen zu rechtfertigen.]
Kaus, Rainer Jeremy: Eine kleine Frau. Kafkas Erzählung in literaturpsychologischer Sicht. Mit einem Vorwort von Walter Schönau und einem Nachwort von Léon Wurmser. Heidelberg 2002.
Kaus, Rainer Jeremy:
Literaturpsychologie und Literarische Hermeneutik. Sigmund Freud und Franz
Kafka. Mit einem Vorwort von Walter Schönau. Frankfurt a.M. [u.a.] 2004.
Der Autor entwickelt eine psychologisch-semiotisch fundierte
Hermeneutik mit Bezug auf Freuds "Traumdeutung" und wendet sie auf mehrere
Kafka-Texte an.
Kautman, Frantisek: Die Welt Franz Kafkas. Prag 1996.
Kegele, Nadine / Müller, Manfred (Hrsg.): Hinter dem Gesetz. Kafka, Recht und Ordnung. Wien 2015.
Khalfani, Salem: Ähnlichkeiten des Absurden. Kafkas "Schloß" und Becketts "Warten auf Godot". Marburg an der Lahn 2003.
Kilcher, Andreas: Franz Kafka. Die Zeichnungen. München 2021.
Vielbeachteter Band mit den neu entdeckten Zeichnungen Kafkas,
vereint mit den bereits bekannten.
Kim, Hyun Kang: Ästhetik der Paradoxie. Kafka im Kontext der Philosophie der Moderne. Würzburg 2004.
Kleinwort, Malte: Kafkas
Verfahren. Literatur, Individuum und Gesellschaft im Umkreis von Kafkas
Briefen an Milena. Würzburg 2004.
Diese Studie arbeitet die Verknüpfung von sich wiederholenden
Erzählstrukturen mit drei für "Kafkas Verfahren" konstitutiven Tendenzen
(Prozess, Verirren und Methode) heraus und damit den Zusammenhang zwischen
unterschiedlichen Texten, Textformen (Tagebuch, Brief und Prosa) und
Textkonstellationen (1910-1912, 1916/1917 und 1920).
Kleinwort, Malte: Der späte Kafka. Spätstil als Stilsuspension.
Paderborn 2013.
Analyse der Verschiebungen und Differenzen zwischen dem Spätwerk
Kafkas und den früheren Texten des Dichters.
Kleinwort, Malte / Vogl, Joseph (Hrsg.): Eingänge in "eine ausgedehnte Anlage". Topographien von Franz Kafkas "Das Schloß". Bielefeld 2013.
Kling,
Alexander / Lehmann, Johannes F. (Hrsg.): Kafkas Zeiten.
Forschungen der Deutschen Kafka-Gesellschaft. Würzburg 2023.
Der Sammelband spürt dem Umstand nach, dass bei Kafka die Zeit
oft aus den Fugen gerät, und befragt ihn aus einer kulturtheoretischen
Perspektive.
Knoop, Christine A.: Franz Kafka. Baden-Baden 2018.
Überblick über Leben und Werk des Dichters.
Köhler, Steffen: "Unsere Rettung ist der Tod, aber nicht dieser". Kafka in eschatologischer Perspektive. Würzburg 2001 (Diss.).
Koblízek, Tomás / Kotátko, Petr (Hrsg.): Lessons from Kafka. Philosophical readings of Franz Kafka's works. Prag 2021.
Koch,
Hans-Gerd (Bearb.): Kafkas Fabriken. Marbach am
Neckar 2003.
Zur Ausstellung "Kafkas Fabriken" im Schiller-Nationalmuseum,
2003.
Kolb, Georg: Erzählung und Gesetz. Kafkas Türhütergeschichte auf Derridas Auslegungstheater. In: DVjs. 73, 2/1999, S.352-384.
Kolb, Georg: Eine Apologie der Zweideutigkeit. Franz Kafkas "Proceß" um das Recht auf Eigentümlichkeit. München 2001.
Kölbel, Martin: Die Erzählrede in Franz Kafkas "Das Schloss".
Frankfurt a.M. 2006.
Kölbel versucht zu zeigen,
dass Kafkas Erzählrede nicht "einsinnig" ist und setzt das "Unfertige" des
Textes in Beziehung zu Form und Inhalt des Werks und zur "Ambivalenz des
Erzeugens". Er ergreift Partei für die Editionspraxis der Faksimile-Ausgabe (Stroemfeld-Verlag)
gegen die der Kritischen Ausgabe des S.Fischer-Verlags.
Komarov, Aleksey: Antike Mythologie in der Kurzprosa von Franz Kafka.
Saarbrücken 2009.
Die vorliegende Abhandlung befasst sich mit
Kafkas eigenartiger Rezeption der antiken Mythen anhand einer komplexen Analyse
seiner drei Kurzerzählungen "Prometheus" , "Poseidon" und "Das Schweigen der
Sirenen".
Kraiczi, Florian: Der Einfluss der Frauen auf Kafkas Werk. Eine Einführung. Bamberg 2008.
Kraus, Wolfgang und Winkler, Norbert (Hrsg.): Das Phänomen Franz Kafka. Vorträge des Symposions der Österreichischen Franz Kafka-Gesellschaft in Klosterneuburg im Jahr 1995. Prag 1997.
Kreis, Rudolf: Kafkas "Proceß". Das große Gleichnis vom abendländisch "verurteilten" Juden. Heine - Nietzsche - Kafka. Würzburg 1996.
Kremer, Detlef: Kafka. Die Erotik des Schreibens. 2., verb. Auflage. Bodenheim b. Mainz 1998.
Krings, Marcel: Franz Kafka. Der "Hungerkünstler"-Zyklus und die
kleine Prosa von 1920-1924. Heidelberg 2022.
Die vorliegende Monographie unternimmt erstmals eine umfassende
Deutung von Kafkas kleiner Prosa der Jahre 1920–1924.
Krings, Marcel: Franz Kafka - "Beschreibung eines Kampfes" und
"Betrachtung". Frühwerk - Freiheit - Literatur. Heidelberg 2018.
Diese
Monographie erläutert die Gründe für Kafkas um 1909/10 einsetzenden Stilwandel
zu Objektivität und literarischer Kurzform.
Krings, Marcel: Franz Kafka - Der "Landarzt"-Zyklus. Freiheit
- Schrift - Judentum. Heidelberg 2017.
Zu Kafkas Themen Freiheit, Schrift und Judentum.
Kruschwitz, Hans: Die Kunst der Behauptung. Kaufleute und Künstler im Werk Franz Kafkas. Göttingen 2012.
Kübler-Jung, Tilly: Einblicke in Franz Kafkas "Betrachtung". Analyse und literaturgeschichtliche Einordnung. Marburg 2005.
Kurze, Chrisitan: Kafkas "Proceß" und die Satellitentexte. Verborgene Verbindungen zwischen Romantext und weiterer Prosa der "Proceß"zeit. Berlin 2016.
Kwon, Hyuck Zoon:
Der Sündenfallmythos bei Franz Kafka. Der biblische Sündenfallmythos in
Kafkas Denken und dessen Gestaltung in seinem Werk. Würzburg 2006.
Der biblische Sündenfallmythos wird in dieser Studie als
Grundlage für Kafkas Weltverständnis gesehen und seine Gestaltung in Bildern und
Handlungsabläufen im Werk untersucht, vor allem im "Urteil", der "Verwandlung"
und in den drei Romanen.
Lack, Elisabeth: Kafkas bewegte Körper. Die Tagebücher und Briefe als Laboratorien von Bewegung. München 2009.
Lahire, Bernard: Franz Kafka. Éléments pour une théorie de la création littéraire. Paris 2010.
Lamping, Dieter: Kafka und die Folgen. Stuttgart 2017.
Der Band skizziert, was Kafkas Werk und seine Art des Erzählens
ausmacht,sowie die Wirkung auf Philosophen und Schriftsteller von Adorno bis
Vargas Llosa.
Leavitt, June O.: The Mystical Life of Franz Kafka. Theosophy, Cabala and the Modern Spiritual Revival. Oxford [u.a.] 2012.
Leich, Karin: Herrschaft und Sexualität in Franz Kafkas Romanen "Der Proceß" und "Das Schloß". Marburg 2003 (Elektronische Ressource).
Lemaire, Gérard-Georges: Kafka. Paris 2005.
Le Manchec, Claude: Kafka, contre l´oubli, le récit. De l´interprétation à l´analyse littéraire. Paris 2012.
Liebrand, Claudia: Franz Kafka. Neue Wege der Forschung.
Darmstadt 2006.
Vorstellung wichtiger Strömungen der Kafka-Forschung der letzten
Jahrzehnte, mit Schwerpunkt auf Dekonstruktivismus und
klassisch-kulturwissenschaftliche Ansätze.
Liebrand, Claudia / Schößler, Franziska
(Hrsg.): Textverkehr. Kafka und die Tradition. Würzburg 2004.
Mit Beiträgen der Herausgeberinnen und anderer
Autorinnen und Autoren über die Querbeziehungen Kafkas zu Dichtern wie Kleist,
Novalis, Jean Paul, Sacher-Masoch, de Sade, Flaubert, Busch, Thomas Mann.
Locher, Elmar (Hrsg.): Franz Kafka: "Ein Landarzt". Interpretationen. Innsbruck 2004.
Loeb, Sara: Franz Kafka - a question of Jewish identities. Two perspectives. Lanham, Md. [u.a.] 2001.
Lothe, Jakob [u.a.] (Hrsg.): Franz Kafka. Narration, rhetoric, & reading. Columbus, Ohio 2011.
Lou, Jean-Michel (Hrsg.): Le petit côté. Un hommage à Franz Kafka. Paris 2010.
Lowy, Michael: Franz Kafka, rêveur insoumis. Paris 2004.
Löwy,
Michael: Franz Kafka. Träumer und Rebell.
Wiesbaden 2023.
Für Löwy ist Kafka ein Rebell gegen den Autoritarismus, und der
Kampf gegen die Autorität der Väter, die Auseinandersetzung mit der jüdischen
Religion und die Entlarvung kapitalistischer Verhältnisse soll den roten Faden
in des Dichters Werk bilden.
Lühl-Wiese, Brigitte: Franz Kafka. Der Schacht von Babel. Über das "andere Geschlecht" seiner Zeichensysteme. FrauenDenkArt, 4. Oberhausen 1999.
Lüttig, Matthias René / Bülbül, Uri: Versuch!, Kafka neu zu
denken. Norderstedt 2017.
Mahler,
Nicolas: Kafka für Boshafte.
Ausgewählt und gezeichnet von Nicolas Mahler. (Handreichung zum Gemeinsein).
Berlin 2023.
Der Autor und Zeichner Nicolas Mahler reiht sich witzig und
spöttisch in die neuerdings ausufernde Reihe derer, die Kafkas humoristische
Seite entdecken. [Doch was sagt etwa Kafkas bekannte Neigung zu Lachkrämpfen
über das Wesen seines Werkes? Was sagt die Tatsache, dass Häftlinge in Auschwitz
auch Kabarett spielten, über das Wesen von Auschwitz?]
Mairowitz, David Zane / Crumb, Robert: Introducing Kafka. Cambridge 2000.
Mairowitz, David Z. / Crumb, Robert: Kafka kurz und knapp.
Frankfurt a.M. 2010.
Sachcomic zu Kafkas Leben, zu seinen Romanen und zur Rezeption seiner Werke.
Mairowitz, David Z. / Crumb, Robert: Kafka. Sachcomic.
Berlin 2013.
Biographie, ergänzt durch Zeichnungen und Auszüge aus Briefen und
Texten.
Malagoli, Roberta: Interpretando Kafka. Scrittura, memoria e redenzione. Pisa 2001.
Malone, Paul M.: Franz Kafka´s The Trial. Four stage adaptions. Frankfurt a.M. [u.a.] 2003.
Malý, Radek / Fučiková, Renáta: Franz Kafka. Ein Mensch seiner und unserer Zeit. Prag 2017.
Markewitz, Sandra: Das Schweigen. Tautologizität in Kafkas
Tagebüchern. München 2006.
Diese sprachphilosophische Studie auf Basis
der Tagebücher entwickelt eine Theorie der "Tautologizität" (in Abgrenzung zur
"Tautologie") im Sinne einer Absage an die Transzendenz und einer Anheftung des
Subjekts an die Welt.
Masini, Ferruccio: Franz Kafka. La metamorfosi del significato. Turin 2010.
Massino, Guido: Kafka, Löwy und das Jiddische Theater. "Dieses nicht niederzudrückende Feuer des Löwy". Frankfurt a.M. [u.a.] 2007.
Matt, Peter von: Verkommene
Söhne, mißratene Töchter. Familiendesaster in der
Literatur. München/Wien 1995.
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (München 1999).
Spiel und Ernst sind im Werk
nicht trennbar. Das Spiel besteht im Sich-Ausbreiten Kafkas in
den Texten zur Rettung vor der Inferiorität angesichts des als
übermächtig empfundenen und zum Goliath stilisierten Vaters.
Dieses Spiel der "artifiziellen Adoleszenz"
verselbständigt sich und darf/kann nie enden ("der
mißratene Sohn am Familienrand, endlos",
"Schwellenexistenz", "Verharren im
Torbogen"). Gegenüber Kafka ist laut von Matt jede Empathie
lächerlich und die Einfachheit der Lebenssituation ergibt die
magische Einfachheit der Texte.
[Scharfsinnige Deutung der Gesamtkonstellation in Leben und Werk
Kafkas, die allerdings die weiter führenden
Erkenntnismöglichkeiten konkreter Textanalysen vernachlässigt.]
Mayer. Mathias: Franz Kafkas Litotes. Logik und Rhetorik der doppelten Verneinung. Paderborn 2015.
McKenzie, Barbara: Colour and Light, Illness and Death. A New Interpretation of Kafka´s Der Proceß. Bern [u.a.] 2011.
Mecke, Günter: Franz
Kafkas offenbares Geheimnis. Eine Psychopathographie.
München 1982.
Psychoanalytische Studie, die
an Kafka nicht nur latente, sondern sogar manifeste
Homosexualität konstatiert und deren Verschlüsselung in den
Texten aufspüren will.
[Der wohl am schwersten verdauliche, ob seiner Schnoddrigkeit und
hochproblematischen, offen die Homosexualität diffamierenden
"Ideologie" eigentlich unverantwortlichste Beitrag
innerhalb der Kafka-Interpretation. Es wird davor gewarnt, dieses
Elaborat als typisch für psychoanalytische Deutung zu
betrachten!]
Meese, Christa: Wirklichkeit als Schein und Deutung im Werke Franz Kafkas und Friedrich Nietzsches. Würzburg 1999.
Mettler, Dieter: Werk als Verschwinden. Kafka-Lektüren. Würzburg 2011.
Meyer, Imke: Jenseits der Spiegel kein Land. Ich-Fiktionen und Identitäts-Illusionen in Texten von Franz Kafka und Ingeborg Bachmann. Würzburg 2001.
Michel, Fritz [u.a.] (Hrsg.):
Franz Kafka. Kleine Formen. Bern 2010.
Gattung, Text, Autorschaft, Rezeption, Edition, Ikonographie.
Michel, Sascha (Hrsg.): Unterwegs mit Franz Kafka. Frankfurt
a.M. 2010.
Kafka als Urlauber, als Spaziergänger, als Tourist etc., oder als Reisemüder,
der am liebsten im Bett bleiben möchte.
Miethe, Helge: Sören Kierkegaards Wirkung auf Franz Kafka. Motivische und sprachliche Parallelen. Marburg 2006.
Mihály, Csilla: Figuren und Figurenkonstellationen in Kafkas Erzähltheater. Wien 2015.
Mitscherlich-Nielsen,
Margarete: Psychoanalytische Bemerkungen zu Franz Kafka.
In: Psyche XXXI/1977, 1.Heft, S. 60-83.
In dieser Studie der bekannten
Psychoanalytikerin werden typische Traumen als auf das Werk
Kafkas einflussnehmend erklärt: der frühe Tod der Brüder, die
Depressivität der Mutter, die Sehnsucht des Sohnes nach der
Mutter. Mitscherlich-Nielsen konstatiert Narzissmus und
sadomasochistische Strebungen.
[Die Deutungen der Autorin wirken zwar einleuchtend, aber auch
etwas summarisch und sind nicht immer wirklich durch konkrete
Textstellen belegt.]
Möbus, Frank: Sünden-Fälle.
Die Geschlechtlichkeit in Erzählungen Franz Kafkas. Göttingen
1994.
Die textgenauen Analysen von Gracchus,
Verwandlung und Landarzt und der geschlechtlichen
Sündenfälle der jeweiligen Protagonisten sollen zeigen, dass
Kafka sein Lebensproblem Geschlechtlichkeit ästhetisch zu
steuern versucht und die laut Ansicht des Verfassers nicht zu
eliminierende Mehrdeutigkeit seiner Texte intendiert.
Moran, Brendan / Salzani, Carlo: Philosophy and Kafka. Lanham [u.a.] 2013.
Morel, Jean-Pierre: "Le Procès" de Franz Kafka. Paris 1998.
Morel, Jean-Pierre: "Le Château" de Franz Kafka. Paris 2008.
Mosès, Stéphane: Exégese d´une légende. Lectures de Kafka. Paris 2006.
Müller, Dorit / Weber, Julia: Die Räume der Literatur.
Exemplarische Zugänge zu Kafkas Erzählung "Der Bau". Berlin
[u.a.]
2013.
Der Grundlagenband stellt theoretische Raumkonzeptionen aus Philosophie,
Literatur-, Sozial- und Kulturwissenschaften vor und wendet sie auf Kafkas
Erzählung "Der Bau" an.
Müller, Günther: Über das Zeitgerüst des Erzählens. DVJ. 24.Jhrg., 1950, S. 1ff.
Müller, Klaus-Detlef: Franz Kafka.
Romane. Berlin 2007.
Versuch einer erneuten Hinführung zu Kafkas
Texten unter Betonung der behaupteten Ungreifbarkeit eines Sinns. Kafkas Romane
wären "aus innerer Notwendigkeit Fragmente, weil sich eine wahrheitsfähige
Relation von Ich und Welt nicht herstellen lässt".
[Solche Behauptungen, möchte ich hinzufügen, entspringen der "inneren
Notwendigkeit" der real existierenden Literaturwissenschaft ...]
Müller, Michael (Hrsg.): Interpretationen.
Franz Kafka. Romane und Erzählungen. Stuttgart 1994.
Aus der Reclam-Serie
"Interpretationen": Auslegungen der drei Romane und
zwölf wichtiger Erzählungen durch verschiedene Autoren (u.a.
von Karlheinz Fingerhut, Ritchie Robertson, Hans-Gerd Koch, Roger
Hermes, Sabine Schindler und Michael Müller); bibliographische
Hinweise.
Speziell
für die Schule geeignet!
Münster, Harald: Das Buch als Axt. Franz Kafka differenztheoretisch lesen. Frankfurt a.M. 2011.
Murnane, Barry: "Verkehr mit Gespenstern": Gothic und Moderne bei Franz Kafka. Würzburg 2008.
Murray, Nicholas: Kafka. London 2004.
Nannery, Lawrence: The esoteric composition of Kafka´s corpus. Devising nihilistic literature. Band 1. Lewiston [u.a.] 2006.
Nannery, Lawrence: The esoteric composition of Kafka´s corpus. Devising nihilistic literature. Band 2. Lewiston [u.a.] 2006.
Neider, Charles: The
Frozen Sea. A Study of Franz Kafka. New York 1962.
Leider nicht ins Deutsche
übersetzte, schon etwas ältere psychoanalytische Studie.
[Stark an allgemeiner
psychoanalytischer Symbolübersetzung orientiert, vernachlässigt
die Individualität des Dichters und seines Werks.]
Nekula,
Marek: Franz Kafkas Sprachen. "... in einem
Stockwerk des innern babylonischen Turmes..." Tübingen
2003.
Dieses Buch bietet eine umfangreich
recherchierte und gründliche Bestandsaufnahme der Beziehungen Kafkas zur
tschechischen Sprache in Schule, Beruf und Privatleben.
Nekula, Marek [u.a.]: Franz Kafka im sprachnationalen Kontext seiner Zeit. Köln [u.a.] 2007.
Neukom, Marius: Franz Kafkas Tagebucheintrag "Verlockung im Dorf". Eine erzählanalytische Untersuchung mit dem Verfahren JAKOB. Bern [u.a.] 1997.
Neumann, Bernd:
Franz Kafka: Aporien der Assimilation. Eine Rekonstruktion seines
Romanwerks. Paderborn 2007.
Neumann wendet sich gegen die postmoderne
Kafka-Forschung und möchte Kafkas Romane wieder an das historische Umfeld der
Entstehungszeit und ihren "sozialen Energien" anbinden, insbesondere auch an die
politische Realität und die Probleme der jüdischen Assimilation.
Neumann, Bernd:
Franz Kafka und der Große Krieg.
Eine kulturhistorische Chronik seines Schreibens. Würzburg 2014.
Zum Zusammenhang von Kafkas Texten mit
anderen, auch nicht-literarischen Texten seiner Zeit.
Neumann, Bernd: Der andere Franz Kafka. Ein Prager Dandy
zwischen Einsteins Relativitätstheorie und Mozarts Musik. Würzburg 2018.
Der Autor schreibt im Sinne des "New Historicism" über die seiner
Meinung nach wirklichen Antriebe für Kafkas Schreiben, über die sozialen und
zeitgeschichtlichen Koordinaten seiner Existenz.
Neumann, Gerhard: Kafka-Lektüren. Berlin [u.a.] 2013.
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (2016).
Der Autor erschließt Kafkas Werk sowohl als Mitherausgeber der
Kritischen Ausgabe als auch als Interpret, und zwar nach den thematischen
Leitbegriffen Leben, Schreiben, Anthropologie, Kunst und Medialität.
Neumann, Gerhard: Franz Kafka. Experte der Macht. München 2012.
Neumann, Gerhard: Verfehlte Anfänge und offenes Ende. Franz Kafkas poetische Anthropologie. München 2011.
Neumeyer, Harald / Steffens, Wilko (Hrsg.): Kafkas Betrachtung (Band 1), Kafka interkulturell (Band 2). Forschungen der Deutschen Kafka-Gesellschaft. Würzburg 2013.
Neumeyer, Harald / Steffens, Wilko (Hrsg.): Kafkas narrative Verfahren (Band 3), Kafkas Tiere (Band 4). Forschungen der Deutschen Kafka-Gesellschaft. Würzburg 2015.
Neyhauss, Hans-Christoph: Wege mit Kafka - Wege der Literaturwissenschaft. Bio-bibliographische und literaturwissenschaftliche Annäherungen an ausgewählte Werke Franz Kafkas. Hamburg 2020.
Neymeyr, Barbara: Konstruktion des
Phantastischen. Die Krise der Identität in Kafkas "Beschreibung eines
Kampfes". Heidelberg 2004.
Für die Autorin reflektiert "Beschreibung eines Kampfes" auf psychologisch
hochdifferenzierte Weise die moderne Identitätsproblematik anhand der
dargestellten Persönlichkeitsspaltungen. Kafkas Frühwerk wird als Konstruktion
von "Bewusstseinslandschaften" aufgefasst und es werden die Bezüge zum
literarischen "Fin de siècle" und zu E.T.A. Hoffmann untersucht. Die einzelnen
Kapitel des Textes werden als poetische Verarbeitungen einer gebrochenen
Subjektivität interpretiert.
Nitropisch, Halina: Franz Kafkas Roman "Das Schloss". Der moderne Mythos des Bewusstseins. Würzburg 2017.
Nix, Daniel: Kafka als phantastischer Erzähler? (Neo-)phantastische Elemente und Realitätssysteme in Texten Franz Kafkas. Wetzlar 2005.
Noll, Alfred: "Ins Gesetz". Collage nach der Lektüre von Kafkas "Vor dem Gesetz". Klagenfurt 2021.
North, Paul: The yield. Kafka´s atheological reformation. Stanford 2015.
Nowak, Ernst: Figurenpaar
und Trias in den Werken Franz Kafkas. Dissertation. Wien
1973.
Oberlin, Gerhard: Kafka verstehen. Text + Deutung. Würzburg 2021.
Oberlin, Gerhard: Kafkas ungeschriebene Ästhetik. Würzburg 2018.
Oberlin, Gerhard: Die letzten Mythen. Untersuchungen zum Werk Franz Kafkas. Gießen 2011.
Oberst, Helmut: Kafka kennen
lernen. Leben und Werk. Lichtenau 2003.
Speziell
für die Schule geeignet!
Oei, Bernd: Franz Kafka. Mein Leben ist das Zögern vor der Geburt. Bremen 2013.
Ofek, Natán: Kafka - clave de una crisis. Judaismo y modernidad. Buenos Aires 2013.
O´Neill, Patrick: Transforming Kafka. Translation Effects. Toronto 2014.
Ortmann, Günther (Hrsg.) / Schuller, Marianne (Hrsg,): Kafka. Organisation, Recht und Schrift.
Weilerswist 2019.
Führende Literatur-, Organisations-
und Rechtswissenschaftler/innen sondieren in diesem Band das Verhältnis
von Literatur und Sozialwissenschaften am Beispiel Kafkas.
Ottersbach, Frank: wegvonhierdasistmeinziel. Franz Kafkas epische
Vorbereitungen zur Ausreise nach Amerika. Dresden 2015.
Der Autor behauptet, „dass
ein tieferes Verständnis Kafkas allein durch eine auf den opaken und
enigmatischen, auf den dunklen und sinnabweisenden Stellen beharrende Lektüre zu
gewährleisten ist.
Pabst,
Reinhard (Hrsg.): Kafka in Prag. Mit neu entdeckten Texten Franz Kafkas
und unbekannten Bildern. Frankfurt a.M [u.a.] 2002.
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (2008).
Pajević, Marko: Kafka lesen. Acht Textanalysen. Bonn 2009.
Pape, Klaus: Sprachkunst und Kunstsprache bei Flaubert und Kafka. St.Ingbert 1996.
Pasley, Malcolm: "Die Schrift ist unveränderlich ...". Essays zu Kafka. Frankfurt a.M. 1995. (Taschenbuch Frankfurt a.M. 2018.)
Pasley, Malcolm (Hrsg.): Max Brod - Franz Kafka. Eine Freundschaft. Briefwechsel. Frankfurt a.M. 2019.
Pastorelli, Giuseppina: L´ immagine del cane in Franz Kafka. Florenz 2015.
Pawlitschek, Brigitte: Franz Kafkas „Wahlverwandtschaften“. Zu den Funktionen von Eigennamen und Personenbezeichnungen in den Romanen und ausgewählten Erzählungen. Wien 2019 (Diss.). [Download unter "https://unipub.uni-graz.at/obvugrhs/content/titleinfo/3591166"]
Pfaff, Peter: Kafka lesen. Zur Methode seiner Literatur.
Heidelberg 2018.
Zum Ringen Kafkas um
seine Position im Judentum.
Pfeiffer, Joachim: Franz Kafka, "Die
Verwandlung", "Brief an den Vater".
Interpretation. Oldenbourg-Interpretationen, 91. München 1998.
Speziell
für die Schule geeignet!
Pilipp, Frank (Hrsg.): The legacy of Kafka in contemporary Austrian literature. Riverside 1997.
Plass, Ulrich: Franz Kafka. Wien 2009.
Unter Berücksichtigung des aktuellen
Forschungsstandes werden die Romane, Erzählungen, Tagebücher und Briefe, aber
auch der sozialgeschichtliche, biographische und kulturelle Kontext des Werks
besprochen.
Politzer, Heinz: Franz
Kafka. Der Künstler. Frankfurt a.M. 1965.
Für den Autor ist Kafkas Ziel
nicht ein konsequentes Bild der Welt, sondern ein geglücktes
Sprachbild (also Form vor Inhalt); er lehnt eine Übersetzung der
Symbolsprache ab und tritt für einen Pluralismus der
Deutungsmethoden und einen permanenten Perspektivenwechsel ein,
sieht Künstler und Kunst als Einheit und im Werk ein offenes
Ende zu einem sinnentleerten Universum. Dass Kafkas Leben mit
vielen Bezügen in die Texte hineinspielt, hält er für einen
"künstlerischen Defekt". Inhalt und Intention der
Erzählungen entzögen sich eindeutiger Interpretation, Kafkas
Parabeln wären "Rorschachtests der Literatur".
[Politzer ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie man mit
einem Maximum an Perspektivenwechsel und Methodenvielfalt ein
Minimum an Erkenntnissen gewinnt. Sein Umgang mit konkreten
Textstellen grenzt außerdem manchmal ans Leichtfertige.]
Pongs, Hermann: Franz Kafka, der Dichter des Labyrinths. Heidelberg 1960.
Poulain,
Elfie: Kafka. Einbahnstraße zur Hölle oder die
unmögliche Selbstrechtfertigung des Daseins. Stuttgart 2003.
Die Verfasserin bezieht sich
auf die französische Kafka-Forschung und sieht insgesamt die Romane des Dichters
als Rechtfertigungsversuche der Protagonisten in ihrem Kampf gegen die eigenen
Begierden und mit der Hölle der Außenwelt.
Preece, Julian (Hrsg.): The Cambridge companion to Kafka. Cambridge 2005.
Priskil, Peter: Franz
Kafkas "Schloß". In: System ubw 18(2000)
Heft1, S.50-88.
Psychoanalytische Studie zum
Roman "Das Schloß".
[Eine der ganz wenigen wirklich psychoanalytischen Studien und
daher auch entsprechend erhellend!]
Rahmani, Ayad B.: Kafka´s Architectures. Doors, Rooms, Stairs and Windows of an Intricate Literary Edifice. Jefferson, NC 2014.
Rajec, Elizabeth M.: Namen und ihre Bedeutung im Werke Franz Kafkas. Ein interpretatorischer Versuch. Bern 1977.
Rattner, Josef: "Ich
winselte einmal in der Nacht ...". Kafka und das
Vater-Problem. Königsförde 2000.
Tiefenpsychologische Studie
mit Schwerpunkt auf dem problematischen Verhältnis zwischen
Kafka und seinem Vater (und dessen Widerspiegelung im Werk).
[Eine Arbeit aus den jüngeren Jahren Rattners; in der
Zwischenzeit hat sich dieser Autor sehr verändert und vertritt
heute dieselben geheimnisverliebten Positionen, die er früher zu
Recht scharf kritisierte.]
Rehberg, Peter: lachen lesen. Zur Komik der Moderne bei Kafka. Bielefeld
2006.
Rehberg betont das Lachen in den Texten,
welches die Sinnsuche erschweren und die erzählerische Kohärenz sprengen soll.
[Dieses Buch wird wegen behaupteter sprachlicher Mängel, apodiktischer Setzungen
etc. kritisiert.]
Reich-Ranicki, Marcel: Mein Kafka. Hamburg 2010.
Reimert, Karla: Kafka für Eilige.
Berlin 2003.
Speziell
für die Schule geeignet!
Ren, Weidong: Kafka in China. Rezeptionsgeschichte eines Klassikers der Moderne. Frankfurt a.M. [u.a.] 2002.
Rétif, Francoise [u.a.]: Franz Kafka. (Europe 923). Paris 2006.
Rettinger, Michael L.: Kafkas Berichterstatter. Anthropologische Reflexionen zwischen Irritation und Reaktion, Wirklichkeit und Perspektive. Frankfurt a.M. [u.a.] 2003.
Reuß, Roland / Staengle, Peter (Hrsg.): Kafka-Kurier Numero 3. Frankfurt a.M. 2017.
Reuß, Roland / Staengle, Peter (Hrsg.): Kafka-Kurier Numero 2. Frankfurt a.M. 2015.
Reuß, Roland / Staengle, Peter (Hrsg.): Kafka-Kurier Numero 1. Frankfurt a.M. 2014.
Reuß, Roland / Staengle, Peter: K: Beiheft zur Ausstellung Franz Kafka 1883 - 2008 in der Universitätsbibliothek Heidelberg. Heidelberg 2008.
Richter, Helmut: Franz
Kafka. Werk und Entwurf. Berlin 1962.
Weitere soziologische Deutung
aus marxistischen DDR-Zeiten.
Rieck, Gerhard: Kafka
konkret - das Trauma ein Leben. Wiederholungsmotive im
Werk als Grundlage einer psychologischen Deutung. Würzburg 1999.
Kafka-Studie des Autors dieser
Web-Site. Isolierung und Untersuchung wichtiger
Wiederholungsmotive und -strukturen im Werk und Einordnung
derselben in einen Gesamtzusammenhang, der mit vorwiegend
psychoanalytischen Mitteln hergestellt wird. Inhaltsverzeichnis
und Kurzbeschreibung des Buches sowie Zusammenfassungen
ausgewählter Kapitel siehe unter "Kafka konkret -
das Trauma ein Leben".
Rieck,
Gerhard: Franz Kafka und die Literaturwissenschaft.
Aufsätze zu einem kafkaesken Verhältnis. Anhang: Ordnung
fiktionaler Texte Kafkas nach Texttiteln, Werkausgaben und
Datierungen. Würzburg 2002.
In diesen gesammelten
Aufsätzen des Autors dieser Web-Site wird zuerst nochmals auf
die zahlreichen Hinweise auf das Motiv der "fatalen
Dienstmädchenliebe" in Kafkas Leben und Werk eingegangen
und anschließend die entscheidende Frage gestellt, warum die
meisten Interpreten in der Kafka-Deutung wie die "Katze um
den heißen Brei" schleichen und so viele wichtige
Textelemente und -strukturen so ausdauernd ignorieren bzw.
geringschätzen. Frühe Fassungen von Aufsätzen aus diesem Buch
können aus dieser Web-Site heruntergeladen werden (unter Download).
Rieck, Gerhard: Kafkas Rätsel. Fragen und Antworten zu Leben,
Werk und Interpretation. Würzburg 2014.
Das Vorurteil: Kafka ist einer der unergründbarsten Autoren der
Literaturgeschichte. Sein Werk ist unendlich vielschichtig und von
unauflösbarer Rätselhaftigkeit. Das Gegenargument: Kafka ist ein Dichter der
Wiederholungen. Die sein gesamtes Werk prägenden, in ihrer Häufigkeit und
Auffälligkeit unerwartbaren Wiederholungsmotive und -strukturen erlauben,
sorgfältig analysiert, Antworten auf viele wichtige und bisher für unlösbar
gehaltene Fragen.
Rieck,
Gerhard: Kafka ist nicht rätselhaft.
Argumente wider eine hartnäckige Fehleinschätzung. Würzburg 2023.
Kafkas Texte sind vor allem zu lesen als "Beschreibung des
Kampfes zwischen unversöhnlich gegensätzlichen Persönlichkeitsanteilen".
Rieder, Veronika: Kafka in Meran. Kultur und Politik um 1920. Bozen 2020.
Ries, Wiebrecht: Nietzsche / Kafka. Zur ästhetischen Wahrnehmung der Moderne. Freiburg i.B. 2007.
Ries, Wiebrecht: “Maskeraden des Auslands”. Lektüren zu Franz Kafkas „Process“. Berlin 2011.
Riga, Parzival Lenz-Conrad: Das wissenschaftliche Werk. Authentische Interpretationen zu Franz Kafka sowie eine Pädagogik der Begegnung im Vollzug. Münster/Westf. 2000.
Robert, Marthe: Einsam
wie Franz Kafka. Frankfurt a.M. 2002. (Frühere Ausgabe: 1985)
Für die Autorin, eine
Psychoanalytikerin, ist die Auseinandersetzung Kafkas mit seinem
Judentum und mit seiner damit im Zusammenhang stehenden sozialen
Situation zentral für sein Leben und sein Werk und darin zwar
nicht explizit abgehandelt (das Wort "Jude" kommt darin
praktisch nicht vor), aber dennoch allgegenwärtig.
[Wer von diesem Buch eine psychoanalytische Interpretation
erwartet, wird also enttäuscht. Psychoanalyse kommt darin nur in
Spuren vor, die angebotenen soziopsychologischen Deutungen
können die Wirkung der Kafkaschen Texte aber nicht annähernd
erklären.]
Robertson, Ritchie: Franz Kafka. Leben und Schreiben. Darmstadt 2009.
Robertson, Ritchie: Kafka. Judentum, Gesellschaft, Literatur. Stuttgart 1988.
Rödholm Siegrist, Helena: Wenn die Wahrnehmung kippt. Transformationen in Franz Kafkas "Die Verwandlung". Hamburg 2014.
Rohde,
Bertram: Und blätterte ein wenig in der Bibel.
Studien zu Franz Kafkas Bibellektüre und ihren Auswirkungen auf
sein Werk. Würzburg 2002.
Untersuchung der Auseinandersetzung Kafkas mit der Bibel (mit
Hilfe von Strukturanalysen und Textvergleichen).
Rolleston, James (Hrsg.): A companion to the works of Franz Kafka. Rochester, NY [u.a.] 2002.
Rothemann, Sabine: "Kleine Mutter mit Krallen" - Franz Kafka und das
alte Prag. Betrachtendes Denken und Raumentwurf in der frühen Prosa.
Bonn 2008.
Zur Verbindung zwischen den Erzählungen der Sammlung
"Betrachtung" und den topographischen Phänomenen Prags.
Rothe, Wolfgang: Annäherungen an Franz Kafka. Eine Auswahl 1962 bis 2022. Privatdruck 2022.
Rother, Andrea: "Hier muss ich mich festhalten
...". Die Tagebücher von Franz Kafka. Ein literarisches
Laboratorium 1909-1923. Berlin 2008.
Sadr, Hamid: Gesprächszettel an Dora. Aachen 2008.
Safranski, Rüdiger: Kafka. Um sein Leben schreiben. München
2024.
Safranski versteht Kafkas Werk als Zeugnisse emotioneller
Grenzerfahrungen beim Schreiben seiner Texte.
Sakauchi, Tadashi: Kafka und seine Werke. Eine Interpretation. Paderborn 1998.
Salas, Denis: Kafka - le combat avec la loi. Paris 2013.
Salfellner, Harald: Franz Kafka und Prag. 3., stark erweiterte und überarbeitete Ausgabe. Prag 1998.
Sandberg, Beatrice / Lothe, Jakob (Hrsg.): Franz Kafka. Zur ethischen und ästhetischen Rechtfertigung. Freiburg im Breisgau 2002.
Santorinakis, Michael: Das Manuskript von Kafkas Romanfragment „Der Process“. Versuch einer Interpretation. Heidelberg 2009.
Sareika, Rüdiger (Hrsg.): "Erst im Chor mag eine gewisse Wahrheit liegen ...". Zur Konstruktion von Vielfalt und Fremde im Werk von Franz Kafka. Iserlohn 2003.
Scaramuzza, Gabriele: Kafka a Milano. La cittá, la testimonianza, la legge. Mailand [u.a.] 2013.
Schärf, Christian: Franz Kafka. Poetischer Text und heilige Schrift. Göttingen 2000.
Scherpe, Klaus R. / Wagner, Elisabeth (Hrsg.): Kontinent Kafka. Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Berlin 2006.
Bilanz der bewährten Forschungen, in mehreren Aufsätzen bekannter
Kafka-Forscher (Berliner Kafka-Vorlesungen).
Scheuer, Hans Jügen [u.a.] (Hrsg.): Kafkas
Betrachtung. Lektüren. Frankfurt a.M. [u.a.] 2003.
Enthält die 18 Texte der Textesammlung "Betrachtung" mit Analysen
hiezu.
Schiffermüller, Isolde: Franz Kafkas Gesten. Tübingen 2011.
Schiffermüller, Isolde: I romanzi di Kafka. Rom 2008.
Schings, Dietmar: Franz Kafka und der Mann ohne Schatten. "Eiserne Fensterläden" - Kafka und das Kino. Berlin 2004.
Schillemeit, Jost: Kafka-Studien. Göttingen 2004.
Dieser Band versammelt die 1965-1993 erschienenen Studien des Mitherausgebers
der Kritischen Kafka-Ausgabe zu Fragen der Edition, der Forschung und der
Deutung.
Schlingmann, Carsten: Literaturwissen für
Schule und Studium. Franz Kafka. Stuttgart 1995.
Aus der Reclam-Serie
"Literaturwissen für Schule und Studium": Zeittafel;
Autor und Werk; Interpretationen (alle drei Romane, vierzehn
wichtige Erzählungen, "Brief an den Vater");
Literaturhinweise.
Speziell
für die Schule geeignet!
Schmidhäuser, Elsbeth: Franz Kafkas Erzählung "In der Strafkolonie". Psychoanalytische und andere Aspekte. In: Jahrbuch der Psychoanalyse 36, 1996, S.178-224.
Schmidhäuser,
Elsbeth: Kafka über Kafka. "Der
Proceß" gelesen und gesehen. Münster [u.a.] 2000.
Die Autorin behauptet, dass sich Kafka im "Proceß" ebenso
versteckt wie bewusst mit der Psychoanalyse auseinandergesetzt und seine
profunden Kenntnisse dieser Theorie vor aller Welt geheimgehalten sowie generell
sich selbst für homosexuell gehalten hat.
Schmidt, Christopher M.: Interpretation als literaturtheoretisches Problem. Die Möglichkeiten einer Neuorientierung in der Isotopie-Theorie, veranschaulicht anhand von Gregor Samsa in Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung". Frankfurt a.M. [u.a.] 2000.
Schmidt, Friedrich: Text und Interpretation. Zur
Deutungsproblematik bei Franz Kafka - dargestellt in einer kritischen Analyse der
Türhüterlegende. Würzburg 2007.
Der Autor grenzt sich sowohl gegen seiner Meinung nach
apodiktische und dogmatische, außerästhetische Interpretationen ab als auch
gegen die vorschnelle These von der Unausdeutbarkeit der Texte Kafkas und bietet
einen repräsentativen Überblick über Rezeption und Deutungsansätze der
"Türhüterlegende", vor allem auch zu Raum, Gestalt und Inhalt des Gesetzes.
Schmidt, Pavel: f. k. Basel [u.a.] 2006.
Schmidt-Dengler, Wendelin / Winkler, Norbert (Hrsg.): Die Vielfalt in Kafkas Leben und Werk. Furth im Wald 2005.
Schneider, Gesa: Das Andere schreiben. Kafkas
fotografische Poetik. Würzburg 2008.
Die Autorin behandelt am Beispiel der Romane, einiger Erzählungen sowie der
Briefe an Felice und Milena die Auseinandersetzung Kafkas mit der Fotografie,
und zwar in bezug auf das Schreiben über Fotografie als auch auf das
Schreiben der Fotografie.
Schneider, Johannes: Sprach- und Denkformen bei Franz Kafka. Würzburg 2016.
Schoeps, Hans J.: Der vergessene Gott. Franz Kafka und die tragische Position des modernen Juden. Berlin 2006.
Scholz, Ingeborg: Franz Kafka: Der Prozess / Das
Schloss / Brief an Max Brod. Interpretation und
unterrichtspraktische Vorschläge. Hollfeld 1996.
Speziell
für die Schule geeignet!
Scholz, Ingeborg: Franz Kafka: Das Urteil / Ein
Hungerkünstler / Vor dem Gesetz / Die Verwandlung / Eine
kaiserliche Botschaft / Bericht für die Akademie / In der
Strafkolonie. Anmerkungen für eine kritische Behandlung
im Unterricht. Hollfeld 2003.
Speziell
für die Schule geeignet!
Scholz, Ingeborg: Franz Kafka. Motivik und Sprache in exemplarischen Texten seiner Prosaminiaturen. Mit Radierungen von Jürgen Kiecker. Bonn 2008.
Scholzen, Caroline: Niemand zu Gast? Hospitalität im Werk Franz
Kafkas. Paderborn 2021.
Nach Meinung der Autorin
setzt sich Kafka mit der Existenz von Zeichen und Medien in ihrer Wirkung auf
den Menschen auseinander.
Schur, David M.: The way of oblivion. Heraclitus and Kafka. Cambridge [u.a.] 1998.
Schuster, Matthias: Franz Kafkas Handschrift zum Schloss. Heidelberg 2012.
Schütterle, Annette: Franz Kafkas Oktavhefte. Ein Schreibprozeß als "System des Teilbaues". Freiburg im Breisgau 2002.
Schwarz, Sandra: "Verbannung"
als Lebensform. Koordinaten eines literarischen Exils in
Franz Kafkas "Trilogie der Einsamkeit". Untersuchungen
zur deutschen Literaturgeschichte; Bd.88. Tübingen 1996.
Die Verfasserin versucht Kafka
aus seinen individuellen und überindividuellen Dispositionen zu
erklären und sehr konkret als Dichter des Exils zu
sehen.
Schweiggert, Alfons: Kafka in München. Zwischen Leuchten und Finsternis. München 2008.
Schweizer, Frank: Die Bedeutungsindustrie. Eine kritische Einführung in die Unarten der Germanistik. Berlin 2009.
Schweppenhäuser, Hermann (Hrsg.): Benjamin über Kafka. Texte, Briefzeugnisse, Aufzeichnungen. Frankfurt a.M. 1992.
Seelos, Martin: Franz Kafka und das feudale Prinzip. Hamburg
2017.
Der Autor glaubt in der Handlung der Romane Kafkas den Konflikt
des Individuums mit einer fremden Macht zu erkennen, welche das "feudale
Prinzip" vertreten soll.
Seifert, Roman: Die wuchernde Wunde. Versehrungen der Körpergrenze bei Franz Kafka. Würzburg 2024.
Seiler, Urs: Wege zum Verständnis von Franz Kafka. "Der Process" als Dokument moderner Epik. Berlin [u.a.] 1998.
Sell, Robert: Bewegung
und Beugung des Sinns. Zur Poetologie des menschlichen
Körpers in den Romanen Franz Kafkas. Stuttgart [u.a.] 2002.
Untersuchung der Beziehung zwischen "Körper" und "Text" bei Kafka
("Begriffe vom Körper"; "Gelesene Körper" und "Erzählte Körper") und Deutung der
Erzähltexte als Ausdruck der "Sehnsucht nach dem Lebendigwerden eines Körpers im
Text".
Siegel, Elke: Entfernte Freunde. Nietzsche, Freud, Kafka und die Freundschaft der Moderne. Würzburg 2006.
Sokel, Walter Herbert:
Franz Kafka. Tragik und Ironie. Zur Struktur
seiner Kunst. München/Wien 1964.
Dieses Buch ist auch als
Taschenbuchausgabe erschienen (Frankfurt a.M. 1983).
Gesamtdarstellung mit stark
tiefenpsychologischem Schwerpunkt. Auch Sokel sieht keinen
wesentlichen Unterschied zwischen Leben und dichterischem Werk,
hält dieses für eine "verkleidete Autobiographie" und
unterscheidet die Tragik der frühen und mittleren
Schaffensperiode von der Ironie im Spätwerk. In den Figuren des
"reinen Ich" in den Texten sieht Sokel Narzissmus und
Größenwahn beschrieben. Thema im Werk ist immer der Kampf
zwischen Ich und Autorität. Eine seriöse Deutung müsse immer
am Gesamttext ansetzen, weil erst dann die vielen sich
wiederholenden Teilmotive verständlich werden.
[Umfangreiche, beispielhafte Gesamtdeutung mit leicht
metapsychologischem Einschlag.]
Sokel, Walter Herbert: The myth of power and the self. Essays on Franz Kafka. Detroit 2002.
Sommerfeld, Beate: Kafka-Nachwirkungen in der polnischen Literatur. Unter besonderer Berücksichtigung der achtziger und neunziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts. Frankfurt a.M. [u.a.] 2007.
Speirs, Ronald und Sandberg, Beatrice: Franz Kafka. Basingstoke [u.a.] 1997.
Spiegel, Hubert (Hrsg.): Kafkas Sätze. Frankfurt 2009.
73 Autoren, Wissenschaftler und Publizisten stellen ihren Lieblingssatz aus
Kafkas Werk vor. Der Band ist ergänzt mit Fotos und Faksimiles.
Stach, Reiner: Ist das Kafka? 99 Fundstücke. Frankfurt a.M. [u.a.] 2012.
Stach, Reiner: Kafkas
erotischer Mythos. Eine ästhetische Konstruktion des
Weiblichen. Frankfurt a.M. 1987.
Das Weiblichkeitsbild Kafkas,
wie es in den Texten zum Ausdruck kommt, wird hier
historisch-soziologisch analysiert. Darüber hinaus betont Stach
die Vielschichtigkeit (postmodern: die
"Rhizomartigkeit") des Werks, der nur mit
Methodenvielfalt und Methodenverschränkung beizukommen wäre.
[Scharfsinnige Studie mit viel Sachkenntnis und erfreulich wenig
Philosophismus, aber auch mit den für Literaturwissenschaftler
typischen und offensichtlich unverzichtbaren Vielschichtigkeits-
und Unergründbarkeitsbeteuerungen.]
Stadler, Ulrich: Kafkas Poetik.l Zürich [u.a.] 2019.
Dieses Buch widmet seine Aufmerksamkeit
den unscheinbaren Einzelheiten und lehnt die Festlegung auf ein übergeordnetes
Ganzes ab.
[Es liegt also ganz im Mainstream der Kafka-Deutung, die Kafka für einen Autor
hält, dessen Texte keine klare gemeinsame Bedeutung haben.
Steffen, Volker: Kafkas (Un-)Glück. Zur negativen Dialektik des
Schreibens. Bielefeld 2010.
Für Volker Steffen enthält Kafkas negative Dialektik des Schreibens die
unwiderstehlichste "Anleitung zum Unglücklichsein" der Weltliteratur.
Steffens, Wilko: Schreiben im "Grenzland zwischen Einsamkeit und Gemeinschaft". Franz Kafkas "Schloß" als "Contact Zone". Bielefeld 2012.
Sterling, Marianne: Die literarische Arbeit Kafkas als spezifischer Ausdruck
seines Charakters. Versuch einer Deutung aus dem Blickwinkel der
Anti-Psychiatrie. Berlin 2006.
Bereits 1978 als wissenschaftliche Hausarbeit erschienen; wendet
sich an interessierte Laien.
Stolzenberger, Günter (Hrsg.): Der komische
Kafka. Eine Anthologie. Wiesbaden 2020.
Die Aufsatzsammlung
entdeckt Kafka als angeblich lebenslustigen Menschen.
Storch, Michael: Franz Kafkas "Ein Landarzt". Die Inversion
der Parabel. München 2012.
Die Psychoanalyse Freuds wird für die Interpretation fruchtbar
gemacht durch den Nachweis der Traumstruktur von Kafkas Erzählung und durch ihre
thematische Anbindung an Freuds Theoriengebäude.
Strathern, Paul: Kafka in 90 minutes. Chicago 2004.
Strejcek, Gerhard: Franz Kafka und die Unfallversicherung. Grenzgänger des Rechts und der Weltliteratur. Wien 2006.
Strelka, Joseph P.: Der Paraboliker Franz Kafka. Tübingen [u.a.] 2001.
Suchoff, David: Kafka´s Jewish Languages. The Hidden Openness of Tradition. Philadelphia 2012.Sudaka-Bénazéraf, Jacqueline: Franz Kafka. Aspects d´une poétique du regard. Leuven [u.a.] 2000.
Sudaka-Bénazéraf, Jacqueline: Le regard de Franz Kafka. Dessins d´un ecrivain. Paris 2001.
Swanson, Christina Marie: Narrative temporality and the aspect of time in Franz Kafka´s short fiction. Ann Arbor, Mich. 1999.
Szigeti, Imre Jenö: Angst und Ausgeliefertheit bei Franz Kafka.
Saarbrücken
2013.
Der Autor
ist in seiner Analyse bestrebt, Zusammenhänge zwischen den einzelnen Werken und
Figuren aufzudecken und seine Feststellung zu beweisen, dass die Gefühle Angst
und Ausgeliefertheit in Franz Kafkas Leben und Werk eine zentrale Rolle spielen.
Taylor, Thomas Alfred: Der Einzug des Nichts ins Sein. Erkenntnistheoretische und philosophisch-hermeneutische Überlegungen zu Kafkas Roman "Das Schloß". Münster [u.a.] 2000.
Thermann, Jochen: Kafkas Tiere. Marburg 2010.
Der Autor verfolgt einige von Kafkas Tierfiguren auf deren Streifzüge im Denken
und in der Sprache.
Thiel, Roger: Anarchitektur. Lektüren zur Architektur-Kritik bei Franz Kafka. Berlin 2011.
Thomassen, Christa: "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns". Franz Kafkas Romane "Der Prozeß" und "Das Schloß". Mainz 2002.
Tiefenbrun, Ruth:
Moment of Torment. An Interpretation of Franz
Kafka´s Short Stories. Carbondale/Edwardsville/London/Amsterdam
1973.
Ebenfalls nicht ins
Deutsche übertragene, psychologische Deutung, die in Kafkas
Leben und Werk latente (nicht notwendigerweise manifeste)
Homosexualität als Triebfeder sieht.
Töns, Andreas: "Nur
mir gegenübergestellt" - Ich-Fragmente im Figurenfeld.
Reduktionsstufen des Doppelgängermotivs in Kafkas Erzählprosa.
Bern [u.a.] 1998.
Uyttersprot,
Herman: Eine neue Ordnung der Werke Franz Kafkas?
Zur Struktur von "Der Prozeß" und "Amerika".
Antwerpen 1957.
Problematisiert die
Reihenfolge von Romankapiteln und betont die Absicht des
Dichters, seine Texte auf den Tod des Protagonisten hin
auszurichten (auch im "Verschollenen"!).
Urzidil, Johannes: Da geht Kafka. München 2004.
Urzidil, Johannes: Da geht Kafka. München 2023.
Der Autor beschreibt die dichte schöpferische Atmosphäre im Prag
der 20er Jahre und ihren Einfluss auf den Kreis um Kafka, Brod und Werfel.
Vachenauer, Marie: Kafkas Roman "Der Proceß" als Spiegelung historischer Ereignisse in der Stadt Prag. Berlin 2014.
Valentini, Antonio: Il silenzio delle sirene. Mito e letteratura in Kafka. Mailand [u.a.] 2013.
Verbeeck, Ludo: Schloß-Geschichten: Zu Kafkas drittem Romanplan. Eine Diskussion. Eggingen 2007.
Vialatte, Alexandre: Kafka ou l´innocence diabolique. Préf. de Francois Taillandier; avant-propos de Francois Béal et Pierre Vialatte. Paris 1998.
Vietinghoff-Scheel, Alfrun von: Es gibt für
Schnee keine Bleibe. Trauma-analoge Literaturdeutungstheorie als
Beziehungsanalyse von Text und Leser am Beispiel von Franz Kafkas "Schloß".
Dissertation. Frankfurt a.M. 1991.
Psychologische Deutung des Romans "Das Schloß" als Verarbeitung
von Traumata des Dichters; mit einem Schwerpunkt auf die Betrachtung der
Beziehung zwischen Text und Leser.
Vleeschouwer, Gregory De: Into the White. Kafka and His Metamorphoses. Leuven [u.a.] 2010.
Vogl, Joseph: Ort der Gewalt. Kafkas literarische Ethik.
Zürich 2010.
Studie zu den Formen und Inszenierungen von Gewalt in den Texten Kafkas: Gewalt
als Herrschaft, als Ausdrucksmoment, als ein Kennzeichen literarischer Sprache
etc.
Voigts, Manfred: Kafka und die jüdische Frau. Diskussionen um
Erotik und Sexualität im Prager Zionismus. Mit Textmaterialien. Würzburg 2007.
Dokumentiert Breite und Intensität der Diskussion um Frau und Ehe
in Kafkas (Voigts zufolge) durchgängig zionistisch orientierten Freundeskreis.
Voigts, Manfred: Geburt und Teufelsdienst.
Franz Kafka als Schriftsteller und als Jude. Würzburg 2008.
Der Autor will helfen, die unbegrenzten
Möglichkeiten der Interpretation von Kafkas Texten zu verstehen. Kafka wäre ein
Extremfall der Germanistik, weil seine Texte angeblich weniger als andere auf
eine äußere Realität verweisen. Voigts bringt Kafka in Verbindung mit dem
traditionellen Judentum und den Autoren des Talmud.
Wagenbach, Klaus (Hrsg.): Franz Kafka.
Ein Lesebuch mit Bildern. Reinbek 2003.
Speziell
für die Schule geeignet!
Wagner, Benno: Der Unversicherbare. Kafkas Protokolle. Siegen 1998 (Habil.-Schrift).
Wagner, Frank D.: Antike Mythen. Kafka und Brecht. Würzburg
2006.
Untersuchung der Bezüge Kafkas und Brechts auf antike Mythen -
beide Dichter greifen radikal in die Tradition des Mythenbestands ein - sowie
der Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen diesen beiden Autoren
diesbezüglich.
Walser, Martin: Beschreibung
einer Form. Frankfurt a.M. 1999. (Frühere Ausgabe: München 1961)
Walser besteht auf der
scharfen Trennung von "bürgerlicher" und
"poetischer" Persönlichkeit des Autors Kafka und hält
keinen Sinnbezug auf die empirische Wirklichkeit für möglich.
Vollkommene Dichtung darf nicht auf den Dichter verweisen und
muss von seiner Biographie unabhängig sein. Das Formale bildet
den höchsten Maßstab und die Gegensätze in Kafkas Textwelt
stehen einander unvermittelbar gegenüber: die Ordnung der K.s
(die ihre Existenz zu behaupten suchen) und die Gegenordnung (die
diese Existenz aufheben). Diese Gegensätze sind nicht
dialektisch, also nicht zur Synthese fähig, daher gibt es keine
Entwicklung, sondern bloß Wiederholungen des Zyklus
Existenzbehauptung / Existenzaufhebung.
[Walsers Analyse leidet meiner Ansicht nach an einer der
zentralen Illusionen in der Kafka-Deutung: der Trennbarkeit von
Leben und Werk (er teilt diese Illusion mit vielen anderen
Autoren).]
Wasihun, Betiel: Gewollt - Nicht-Gewollt: Wettkampf bei Kafka. Mit Blick auf Robert Walser und Samuel Beckett. Heidelberg 2010.
Wandruszka, Boris: Parabel der Welt. Anmerkungen zu Franz Kafkas
Erzählung "In der Strafkolonie". Berlin 2022.
Der Autor entdeckt in Kafkas Text das Thema "Religion und Gewalt"
und eine indirekte Kultur- und Religionsphilosophie.
Weidacher, Georg Ernst: Elemente des Kafkaesken. Problematische Kommunikationsstrukturen als Ursache einer Leserirritation. Mit einem Vorwort von Hans H. Hiebel. Erlanger Studien, 113. Erlangen [u.a.] 1997.
Weinberg, Kurt: Kafkas Dichtungen.
Die Travestien des Mythos. Bern/München 1963.
Der Autor deutet Kafkas Texte
als Verschlüsselungen unbewusster, archetypischer religiöser
Glaubenstraditionen.
[An Weinberg wird die freizügige Assoziation sowie die Willkür
und Skurrilität der hergestellten Zusammenhänge kritisiert.]
Weltsch, Felix: Religion und Humor im Leben und Werk Franz Kafkas. Düsseldorf 2008.
White, John S.: Psyche
und Tuberkulose: die Libido-Organisation Franz Kafkas.
In: Psyche, Jahrgang XL 1986, Heft 6, Seite 473ff.
Klassische psychoanalytische
Studie. Für White trägt Kafka narzisstische Züge, hat seine
Mutter internalisiert und richtet die von der Außenwelt erzeugte
Frustration gegen dieses einverleibte Objekt, was zur
Selbstzerstörung führt. Kafka hat den Tod libidinös besetzt
(als Rückkehr in den Mutterleib) und stellt den Eros in den
Dienst von Thanatos (dem Todestrieb).
[Whites Arbeit enthält unzweifelhaft stichhaltige Erkenntnisse,
daneben aber auch nicht nur viele oberflächliche Deutungen ohne
konkrete Detailnachweise in den Texten, sondern auch zahlreiche
objektive Falschinformationen - z.B. falsche Daten und Fakten aus
dem Lebenslauf Kafkas - , was auf Lieblosigkeit schließen lässt
und die Studie deutlich entwertet.]
Wimmer, Gernot: Franz Kafka zwischen Judentum und Christentum. Würzburg 2012.
Wimmer, Gernot: Franz Kafkas Aphorismen und Nachlasserzählungen. Rationalismus und Determinismus. Zur Parodie des christlich-religiösen Mythos. Frankfurt 2009.
Wimmer, Gernot: Franz Kafkas Erzählungen. Rationalismus und Determinismus. Zur Parodie des christlich-religiösen Mythos. Frankfurt a.M. 2007.
Wimmer, Gernot: Franz Kafkas Roman-Trilogie. Rationalismus und Determinismus. Zur Parodie des christlich-religiösen Mythos. Frankfurt a.M. 2007.
Winnen, Angelika: Kafka-Rezeption in der Literatur der DDR. Produktive Lektüren von Anna Seghers, Klaus Schlesinger, Gert Neumann und Wolfgang Hilbig. Würzburg 2006.
Winter, Christian: Angst und Autorschaft. Umrisse einer Physiognomie des zerquälten Schriftstellers am Beispiel Franz Kafka. Marburg 2009.
Wirtz, Irmgard M. (Hrsg.): Kafka verschrieben. Göttingen 2010.
Beiträge verschiedener Autoren zur Frage, ob und wie Kafkas Texte zu Rezepturen
für die Literatur und die Literaturwissenschaft der Gegenwart geworden sind. Mit
Collagen des Künstlers Pavel Schmidt.
Wolfradt, Jörg: Der Roman bin ich. Schreiben und Schrift in Kafkas "Der Verschollene". Würzburg 1996.
Wood, Michael: Franz Kafka. Tavistock, Devon 2003
Wünsche, Marie-Luise: „Alles ist Phantasie“. Franz Kafkas
kleine Nervenpoesien. Eine kulturwissenschaftliche Lektüre. Brey 2016.
Zaccardo, Patricia Eileen: Calibrating difficulty in modernist literature. The space for reading in Djuna Barnes and Franz Kafka. Ann Arbor, Mich. 1998.
Zandvoort, Albert: Kafka. Entfremdung und Schuld in "Der Prozeß" und
"Das Schloß". Literarische, philosophische und psychologische
Betrachtungen. Saarbrücken 2013.
Problematik der Entfremdung und Schuld in diesen beiden Romanen,
im Lichte der von der Existenzphilosophie entwickelten Gedanken.
Zard, Philippe (Hrsg.): Sillage de Kafka. Actes du Colloque Sillage de Kafka organisé à l´Université de Paris-X-Nanterre. Paris 2007.
Zilcosky, John: Kafka´s travels: exoticism, colonialism, and the traffic of writing. New York [u.a.] 2003.
Zimmer, Christina: Leerkörper. Untersuchung zu Franz Kafkas
Entwurf einer medialen Lebensform. Würzburg 2006.
Studiert das diffizile, beispiellos verschränkte Verhältnis
zwischen dem Menschen und dem Schriftsteller Kafka und sieht den Versuch des
Künstlers, eine Lebensform für das postmoderne Subjekt zu entwickeln.
Zimmermann, Hans Dieter (Hrsg.): Nach erneuter Lektüre: Franz Kafkas "Der Prozeß". Würzburg 1992.
Zimmermann, Hans Dieter: Kafka für Fortgeschrittene. München 2004.
Zischler, Hanns: Kafka geht ins Kino. Mit 1 DVD. Berlin 2017.
Neuausgabe, inkl. DVD mit Filmen, die Kafka sah.
© Gerhard Rieck 2000 - 2025
(E-Mail: gerhard.rieck@gmx.at)